Hilandar, Licht der Serben

Unterwegs auf dem Berg Athos

Viele Jahre hat Dieter Dorner alljährlich den griechischen Mönchsberg Athos bereist. Das Kloster Hilandar, wo er viele Osterfeste verbrachte, ist vor einigen Jahren abgebrannt, am Wiederaufbau wird noch immer gearbeitet.

Das Leben auf dem Athos ist ein Geheimnis, das man nicht leicht sehen und beschreiben kann. Um dieses Geheimnis zu ergründen, muss man sich über das Sinnliche erheben. Da, wo der Mensch aufsteigt und Gott zu ihm niedersteigt, da, wo diese Begegnung stattfindet, da vollzieht sich dieses Geheimnis. Und dieses immer wiederholende geistige Erlebnis ist es, das den Berg Athos zum Heiligen Berg macht. Alles andere: Bußleben, Gastfreundschaft, Malerei, Kunstschätze, Architektur, Gesänge, Waldwege, Glocken, Gebete und anderes mehr drücken immer nur etwas von diesem Geheimnis aus!

Pater Mitrophan, Mönch des serbischen Athosklosters Hilandar, hat diese Zeilen 1988 geschrieben.

Das Leben auf dem Heiligen Berg mag sich seither verändert haben. Die Schiffe, die den Athos anlaufen, sind größer geworden, Straßen verbinden jetzt die Klöster, Autos transportieren Pilger und Waren. Aber das sind nur äußere Zeichen. Die Technik hat das geistige Leben auf dem Athos nicht beeinträchtigt.

Dieser Teil Europas ist immer noch ein "heiliger Hain", geprägt von der Sehnsucht nach Gott. Männer leben dort, die ihr Glück gefunden haben. Ein Glück, nicht aus dem "Haben", sondern aus dem "Sein". Mönche die ihre Seelenruhe und ihr Gottvertrauen auch dann bewahren, wenn - wie bei Hilandar - eine Feuersbrunst zwei Drittel des Klosters zerstört.

Spenden aus aller Welt ermöglichen den raschen Wiederaufbau. Auch aus Österreich ist Geld gekommen. Der emeritierte Grazer Universitätsprofessor und Priester Philipp Harnoncourt hat über EUR 180.000,- für den Wiederaufbau von Hilandar gesammelt. Die Mönche auf dem Heiligen Berg danken dies auf ihre Weise.

Starez Siluan (1866 - 1938) vom russischen Athoskloster Panteleimonos: "Es ist nicht Sache der Mönche, der Welt mit der Kraft ihrer Hände zu dienen. Das ist Sache der Weltlichen. Dank der Mönche hört das Gebet auf Erden niemals auf, und darin liegt ihr Nutzen für die Welt; denn die Welt besteht durch das Gebet, wenn es aber aufhörte, ginge sie unter."

Auf diese Weise sind wir alle miteinander - und dem Heiligen Berg Athos - verbunden.

Mehr zum Athos in oe1.ORF.at

Hör-Tipp
Ambiente, Sonntag, 18. März 2007, 10:06 Uhr

Spenden-Tipp
Spenden für Hilandar werden erbeten auf das Konto von Pro Oriente, Raiffeisen-Landesbank Steiermark, BLZ 38000, Konto-Nummer 67330, Verwendungszweck: Chilandari-Kloster.

Links
Wikipedia - Athos
Hilandar (griechisch)
kirchen.net - Hilandar