Schwerpunkt: Kopfschmerzen - Teil 4

Medikamenteninduzierter Kopfschmerz

Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. Für mindestens 15 Prozent der Bevölkerung stellen Kopfschmerzen mehr oder weniger eine ständige Pein dar. Bestimmte Gesichtsschmerzarten sind besonders peinigend.

Nach Untersuchungen der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft behandeln acht von zehn Kopfschmerzpatienten ihre Beschwerden selbst, suchen also keinen Arzt auf. Dies ist erstens meist nicht sehr zielführend, denn der Rat eines Spezialisten ist in der Regel wertvoll. Es kann aber zweitens auch gefährlich sein, denn durch eine medikamentöse Selbstbehandlung verschlimmern sich bei jedem zweiten Betroffenen die Beschwerden, denn die Einnahme von Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen kann selbst zu Kopfschmerzen führen. Klingt paradox - ist aber so!

200 Kopfschmerzarten
Experten unterscheiden an die 200 Arten von Kopfweh. Jede Kopfschmerzform hat dabei ein typisches Erscheinungsbild, unterscheidet sich in Schmerzcharakter und -ablauf und erfordert unterschiedliche Behandlungsmethoden. Ist in den ersten drei Teilen dieser "Ö1 Gesundheitsmagazin"-Serie über Spannungskopfschmerzen, Migräne und Kopfschmerzen, die von der Halswirbelsäule ausgehen, berichtet worden, geht es im letzten Teil um Gesichtsschmerzen.

Gesichtsschmerzen

Bestimmte Gesichtsschmerzarten sind besonders peinigend. Sie können durch viele, ganz unterschiedliche Faktoren hervorgerufen werden.

Wenn sie im Bereich der Zähne, des Kiefers oder der Nebenhöhlen akut auftreten, sind Diagnose und Ursache noch meist eindeutig. Anders verhält es sich bei chronischen Gesichtsschmerzen, zu denen die Trigeminusneuralgie und der so genannte anhaltende idiopathische Gesichtsschmerz zählen. Sie bedürfen einer genauen neurologischen Abklärung. Also rasch zum Spezialisten - das ist der wichtigste Schritt. Die Therapie kann manchmal langwierig sein.

Medikamenteninduzierter Kopfschmerz

Die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln birgt zwei Gefahren: den medikamenteninduzierten Dauerkopfschmerz und die Sucht. Bei fünf bis acht Prozent aller Kopfschmerzpatienten besteht eine Medikamentenabhängigkeit!

Die Schmerz-Hotline

Experten der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft stellen sich für telefonische Auskünfte zur Verfügung. Heute beantwortet OA Dr. Gernot Luthringshausen von der Universitätsklinik für Neurologie der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg Ihre Fragen. ab 14.20 Uhr unter der Telefonnummer 0662/ 4483 2002.

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Hör-Tipp
Radiodoktor - Gesundheitsmagazin, Montag, 5. Februar 2007, 14:05 Uhr

Link
Österreichische Gesellschaft für Neurologie