Ein Schälchen Sand

Ruth Beckermann

Das Leben von Ruth Beckermann findet in der Bewegung statt, wie sie sagt. So schreibt die Autorin und Filmemacherin am liebsten unterwegs und auch die schönsten Fundstücke findet sie so. Durch eine Handvoll Sand fühlt sie sich an die Wüste erinnert.

"Meine innere Landschaft war eine Wüstenlandschaft."

Eines der zahlreichen Objekte, die sich in Ruth Beckermanns Wohnung in der Wiener Marc-Aurel-Straße angesammelt haben, befindet sich in einer kleinen, unscheinbaren Schale. Diese steht in der Nähe des Schreibtisches, neben einem kleinen Buddha und unter einer Landkarte mit der frühmittelalterlichen Ansicht von der Erde, in der Jerusalem das Herz der Welt darstellt. In dem Glasschälchen befindet sich eine Handvoll Sand.

Die Wüste ist für die Autorin und Filmemacherin ein Ort der Meditation und der Klarheit - und auch ein Ort der Reinigung von der übermächtigen Bilderflut der großen Städte, sagt sie. Die Wüste dient ihr auch als Sinnbild für ihr Verständnis vom Filmemachen. Sie habe, so Ruth Beckermann, damit begonnen, "Filme gegen die Bilder" zu machen.

Die Wüste interessiert Ruth Beckermann, deren jüngster Film "Zorros Bar Mizwa“ derzeit in den Kinos läuft, aber auch aufgrund der Assoziation mit dem Judentum, wie es im Alten Testament beschrieben ist: Moses, der das Heilige, das versprochene Land gesehen hat, aber nie betreten durfte.

Download-Tipp
Ö1 Club-DownloadabonnentInnen können die Sendereihe "Leporello" vom Montag, 11. Dezember, bis Freitag, 15. Dezember 2006, 7:52 Uhr gesammelt jeweils am Freitag nach Ende der Ausstrahlung 30 Tage lang im Download-Bereich herunterladen.

Film-Tipp
Zorros Bar Mizwa
Dokumentation, Österreich, 2006
Drehbuch und Regie: Ruth Beckermann

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