Dompteur und Diener
Dirigentenausbildung in Österreich
Dirigenten haben kein leichtes Leben. Sie müssen mit einem hundertköpfigen Orchester umgehen können und sollen dabei Einblicke in die Komplexität eines musikalischen Kunstwerks ermöglichen. Über die Dirigentenausbildung der Wiener Musikuniversität.
8. April 2017, 21:58
Uros Lajovic über die Tücken des Dirigierens
Sie sollen mit etwas derart Heterogenem wie einem Orchester umgehen können und dabei dem Publikum Einblick in die Komplexität eines musikalischen Kunstwerkes ermöglichen. Der Umgang mit Menschen ist daher ebenso wichtig für den Dirigierberuf wie die Fähigkeit, Musik zu erfassen und zu vermitteln.
Viele Voraussetzungen
Siebzehn ist das Mindestalter, um an einer Universität für Musik zum Dirigierstudium zugelassen zu werden. In einer umfänglichen Zulassungsprüfung werden die Voraussetzungen ausgelotet.
Kandidierende müssen bereits beachtliche musikalische Grundlagen mitbringen, die sie sich in Kindheit und Jugend erarbeitet haben müssen: ein gutes Gehör, gutes Klavierspiel und Grundkenntnisse in der musikalischen Theorie.
Das Wissen um die Musik ist vielfältig
Vieles ist im Laufe des Studienganges zu lernen: Musikgeschichte und Stilkunde, Einblicke in die Werkstatt eines Komponisten sollen gewonnen werden, Sprachen - zumal Italienisch - sind von großem Nutzen. Und da die Musik etwas Lebendiges ist, gilt es, sich alte und ganz aktuelle Formen des Musizierens anzueignen.
Zum Orchester ist es dabei noch ein weiter Weg. Kleine Ensembles stehen den Lernenden zuerst zur Verfügung, Korrepetition wird erlernt - das einstudierende Arbeiten mit Sängerinnen und Sängern, die Erarbeitung von Rollen aus Opern, von Liedern.
Geprüfte Theorie und Praxis
Die letzten Prüfungen umfassen Schriftliches - die theoretische Auseinandersetzung mit einem künstlerischen Problem - und dann natürlich den tatsächlichen Auftritt vor und mit dem Orchester.
Wer besteht - was steht ihm oder ihr bevor? Das Abschlusszeugnis ist natürlich kein Garant für eine Karriere - zu dieser gehört neben dem erworbenen Wissen auch das sprichwörtliche Quäntchen Glück - und dafür kann keine Lehranstalt der Welt ein Zeugnis ausstellen.
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Hör-Tipp
Intrada, Freitag, 13. Oktober 2006, 10:05 Uhr
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Universität für Musik und darstellende Kunst Wien