Einer der profundesten Bassisten

Zum 100er von Gottlob Frick

Er war auf allen internationalen Opernbühnen zu Hause: Gottlob Frick, der "König der Bässe", der am 28. Juli 100 wäre. In Wien war er die Premiere-Besetzung in Karajans "Ring", ebenso zählten die Salzburger Festspiele zu seinen Wirkungsstätten.

Er galt als "König der Bässe" und war auf allen großen Opernbühnen der Welt zu Hause: Gottlob Frick, der am 28. Juli seinen 100. Geburtstag feiern würde.

1906 in Ölbronn in Baden-Württemberg geboren, begann er seine Karriere als Chorsänger der Stuttgarter Staatsoper und debütierte 1934. Nach ersten Engagements in Coburg, Freiburg und Königsberg holte ihn Karl Böhm 1938 nach Dresden. In der Nachkriegszeit stieg Frick, der wie kaum ein anderer auch tiefste Töne bewältigte, zu einem der bekanntesten Bassisten der Welt auf.

Letzte Rolle als Falstaff in "Lustigen Weibern"

Vor allem in den 1950er und 1960er Jahren war Gottlob Frick die markante Sängerpersönlichkeit auf den internationalen Bühnen der Opern-Welt. Der Bayerische Kammersänger, von 1954 bis 1970 Mitglied der Oper in München, stand 1976 noch einmal in Stuttgart auf der Bühne - und zwar als Falstaff in Nicolais "Die lustigen Weiber von Windsor".

1970 hatte Frick, der am Stuttgarter Konservatorium studierte, seinen Abschied als legendärer Hagen in der "Götterdämmerung" im Münchner Nationaltheater genommen.

Einer der ersten Nachkriegs-Deutschen an der Met

Der Bass mit musikalischer und szenischer Wandlungsfähigkeit gab 1934 im Landestheater Coburg sein Solisten-Debüt. Karl Böhm verpflichtete den 32-jährigen dann an die Dresdner Staatsoper.

Nach dem Krieg wurde Frick als einer der ersten deutschen Sänger an die Met in New York engagiert. Er sang auch am Londoner Covent Garden und bei den Bayreuther Festspielen, in Mailand und in Paris.

In Karajans Wiener "Ring" und in Salzburg

Auch an der Wiener Staatsoper war Gottlob Frick in vielen Partien zu hören, vor allem als bedeutender Wagner-Interpret: als Fafner in "Rheingold" und "Siegfried", als Hunding in der "Walküre" sowie als Hagen in der "Götterdämmerung" in Herbert von Karajans Wiener Premieren seines Wagner-Zyklus.

Bei den Salzburger Festspielen sang Frick u. a. den Sarasto in der "Zauberflöte" (1956, 1960) sowie Papst Pius IV. in Pfitzners "Palestrina". Der bedeutende Bassist starb am 18. August 1994 im Alter von 88 Jahren in einem Krankenhaus in Mühlacker bei Pforzheim an einer Lungenembolie.