Die Opern-Regisseurin in Ö1

Mascha Pörzgen im Künstlerzimmer

Sie ist sowohl im Schauspiel als auch in den Bereichen Neues und klassisches Musiktheater tätig: die deutsche Regisseurin Mascha Pörzgen. Sie inszeniert diesmal die Uraufführung von Erik Hojsgaards "Don Juan kommt aus dem Krieg" beim Klangbogen-Festival.

Die Regisseurin im Gespräch mit Maria Rennhofer

Im Jahr 1999 hat sie erstmals in Wien Regie geführt: die gebürtige Bonnerin Mascha Pörzgen. Im Rahmen des Wiener Klangbogen-Festivals", das heuer letztmals stattfindet, inszeniert sie die Uraufführung von Erik Hojsgaards "Don Juan kommt aus dem Krieg".

Premiere hat diese Kammeroper, eine Koproduktion mit der Neuen Oper Wien, am 24. Juli 2006 im Wiener Semper-Depot. Im Interview mit Maria Rennhofer spricht Pörzgen u.a. über die musikalische Qualität des Werks des dänischen Komponisten, über die Thematik von Horvaths Stück, über ihren Zugang zur Opernregie sowie über ihre bisherige Karriere.

Don-Juan-Thematik

Natürlich widmet sich auch das Wiener Festival dem Jahresregenten Mozart - und im Speziellen der Don-Juan-Motivik auf dem Opernsektor:

So werden neben Mozarts "Don Giovanni" in seiner Wiener Fassung von 1788 ebenso Erich Schulhoffs Oper "Flammen" sowie eben Hojsgaards "Don Juan kommt aus dem Krieg" zu hören sein.

"63: Dream Palace" bei Klangbogen 2002

Ebenfalls im Semper-Depot und für die Neue Oper Wien inszenierte Mascha Pörzgen bereits vor vier Jahren im Rahmen des Klangbogen Hans-Jürgen von Boses Kammeroper "63: Dream Palace".

Erste Wiener Arbeit 1999 mit Puccini-Projekt

Das Musiktheater-Projekt "Puccini. The Butterfly Equation" des Ensembles zO'oN, das 1999 im dietheater Künstlerhaus gezeigt wurde, war Mascha Pörzgens erste Regiearbeit in Wien.

Das Stück, eine "Dekomposition für fünf Klaviere", erzählt von Giacomo Puccinis Beziehungen zu seinen Opernfiguren. Anhand einer biografischen Szene, des "Doria-Skandals" um die junge Hausgehilfin der Komponisten-Familie, wurde die instrumentale Musik zu "Madame Butterfly" neu bearbeitet und somit "dekomponiert". Die musikalische Leitung hatte damals Thomas Desy, von dem auch die "Dekomposition" stammt.

Neues und klassisches Musiktheater ...

Mascha Pörzgen wurde in Bonn geboren und wuchs in Moskau auf. Nach ihrer Schauspiel-Ausbildung in Hamburg studierte sie Regie und inszeniert sowohl im Schauspiel- als auch im Musiktheater.

Ihre Regie-Arbeit umfasst ebenso das Neue Musiktheater - mit z.B. Ligetis "Le grand Macabre" oder Dinescus "Erendira" - wie das klassische Repertoire: so inszenierte Pörzgen u.a. Verdis "I Vespri Siciliani" und "Rigoletto", Tschaikowskys "Eugen Onegin", Nicolais "Lustige Weiber von Windsor" und Mozarts "Zauberflöte".

... sowie Schauspiel

Im Schauspiel-Bereich inszenierte sie Stücke von Euripides, Shakespeare, Heiner Müller, Gombrowicz, Rasumovskaja, Robert Thomas, Peter Shaffer sowie Musicals wie "Der kleine Horrorladen" oder "Triumph der Liebe" nach dem Stück von Marivaux.

Als Dramaturgin und Spielleiterin arbeitete Mascha Pörzgen mit Werner Schroeter, Joachim Herz, Johannes Schaaf an der Oper Frankfurt, dem Moskauer Bolschoj Theater, dem St. Petersburger Marijnski-Theater sowie am Burgtheater Wien mit u. a. Claus Peymann und George Tabori.

Hör-Tipp
Im Künstlerzimmer, Sonntag, 2. Juli 2006, 11:36 Uhr

Download-Tipp
Ö1 Club-Mitglieder können die Sendung nach der Ausstrahlung 30 Tage lang im Download-Bereich herunterladen.

Veranstaltungs-Tipp
Klangbogen, Erik Hojsgaard, "Don Juan kommt aus dem Krieg", Semper-Depot, Premiere: 24. Juli 2006, Beginn: 20:30 Uhr, weitere Vorstellungen: 27., 31. Juli und 3. August 2006, jeweils 20.30 Uhr

Link
Theater an der Wien - Klangbogen