Arsen und Spitzenhäubchen

8. April 2017, 21:58

Wie in der Verfilmung mit Gary Grant garantieren auch in dieser Inszenierung der schwarzen Komödie erstklassige Schauspieler für einen rasanten Abend. Nach außen hin ein Beispiel an Selbstlosigkeit und Güte, haben die zwei alten Damen doch einige Leichen im Keller. Gespielt werden sie sehr trocken und heutig von Kirsten Dene und Libgart Schwarz. Eine Doppelmoral die man kennt - das behandelt dieses gut gebaute Boulevardstück, das von Scheinheiligen, Verrückten und Mördern bevölkert ist.

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Der Standard

(Die) absolut menschenfreundlichen Mordgelüste der betagten Schwestern Brewster, die vergifteten Hollunderwein an allein stehende Zimmermieter ausschenken, um anschließend herrliche Totenmessfeiern im Leichenkeller zu veranstalten, scheinen in Barbara Freys dreistündiger Inszenierung einer merkwürdigen Psychopathologie des Alltagslebens entnommen: einer Skurrilschaubude, zirka aus der Ära Kurt Kiesingers.

Die Presse

(Die) Schweizer Regisseurin Barbara Frey ließ dem Boulevard-Klassiker seinen good humour. Und nützte doch des Dramaturgen Joachim Lux gediegenen Scharfblick, um tief in das Komödchen hineinzuleuchten. (...) Kirsten Dene und Libgart Schwarz wirkten sehr gezähmt in ihrem dramatischen Aplomb bei der Premiere am Mittwoch. Hier ein kokettes oder wissendes Lächeln, da eine Hand, die vor den Mund geschlagen wird. Trotzdem weht eine leise, steife Bernhard-Brise auf dem Boulevard.

Kurier

In Freys von Tempo, Timing und Atmosphäre her stimmiger - ein paar längen und Durchhänger sind noch behebbar - Regie haben wundervolle Schuaspieler einfach rich tig viel Spaß, der sich mühelos auf das Publikum überträgt.