Zweite beim ARD Wettbewerb 2010

Daniela Koch, Flötistin

Die Musik fasziniert sie von Kindheit an: Daniela Koch, Jahrgang 1989, die am Mozarteum Salzburg Flöte studiert. Die herausragende Querflötistin, die 2009 Siegerin des Kobe-Bewerbs war, wurde heuer "Artist of the Year 2010" der UniCredit-Bank Austria. Nun gewann sie den 2. Platz beim ARD Wettbewerb.

D. Koch spielt Bach, Kuhlau, Taffanel (Ausschnitte)

"Musik hat mich immer schon fasziniert. Ich habe zunächst hobbymäßig begonnen und schließlich hat es sich so entwickelt, dass ich nun ein Studium begonnen habe. Meine Eltern haben mein Musikinteresse immer gefördert, mich aber nie zu etwas gezwungen, sondern immer nur unterstützt.

Warum es gerade die Querflöte wurde, weiß ich selbst nicht so. Ich zitiere da gerne Maestro Gustav Kuhn, das Instrument sucht sich die Instrumentalisten aus – und nicht umgekehrt. Und ich glaube, dass das auch bei mir zutrifft", erzählt Daniela Koch, gebürtige Tirolerin, Jahrgang 1989, die seit Herbst 2005 Konzertfach Flöte beim Michael Martin Kofler an der Salzburger Universität Mozarteum studiert. Abschließen wird sie voraussichtlich 2013.

Das Ausnahmetalent hat mit sieben mit Blockflöte an der Landesmusikschule St. Johann in Tirol begonnen und spielt nun seit dem zehnten Lebensjahr Querflöte.

Der erfolgreichen Nachwuchs-Flötistin widmete das Radiomagazin "Intrada" am 12. Juni 2009 ein Porträt.

An die Mozarteum-Uni zu Michael Kofler
"Diese Entscheidung hat sich eigentlich von selbst ergeben. Ich habe mit elf meinen ersten Meisterkurs bei Professor Kofler gemacht. Und mir hat seine Art zu unterrichten, wie er Flöte spielt und wie er als Mensch ist, sehr zugesagt. So war für mich klar, dass ich bei ihm studieren werde", erläutert Daniela Koch, die 2008 die Matura abgelegt hat, ihre Entscheidung.

Die richtige Luftführung

"Das Schwierigste ist die Luftführung, also alles, was mit dem Atmen zusammenhängt. Das ist für jeden Flötenspieler eine große Herausforderung. Man benötigt Kondition und eine gewisse Lippenspannung, um einen schönen Ton zu formen. Man muss lernen, das Zwerchfell zu bändigen, denn das Zwerchfell-Vibrato spielt eine große Rolle", erläutert das Nachwuchstalent.

Zwei beim ARD Bewerb und Sonderpreis

Kürzlich gewann Daniela Koch beim 59. Internationalen ARD Musikwettbewerb der ARD in München als jüngste der vier Finalisten den 2. Preis sowie einen Sonderpreis.

"Artist of The Year 2010" der Bank Austria

Die erfolgreiche Flötistin Daniela Koch ist neuer "Artist of The Year" der UniCredit-Bank Austria (BA). Das wurde am 16. April 2010 bei der Saison-Pressekonferenz der "Jeunesse" bekannt gegeben.

Der im Jahr 2005 ins Leben gerufene Preis, der nun zum fünften Mal vergeben wird, stellt eine Konzentration auf junge Talente dar:

Mit dieser Auszeichnung wird ein/e, von einer Jury ermittelte/r Musiker/in - oder auch eine Musikgruppe -, die/der am Beginn einer viel versprechenden Karriere steht, sowohl seitens der UniCredit-Bank Austria als auch seitens der "Jeunesse" ein Jahr lang dem Publikum in ganz Österreich im Rahmen von Konzerten, Kampagnen und Workshops präsentiert.

Zusätzlich wird der Preisträgerin oder dem Preisträger eine CD-Produktion ermöglicht. Die UniCredit-Bank Austria ist auch Generalsponsor der Ö1 Talentebörse.

Erste bei "Kobe International Competition" ...

Und in diesem Frühjahr konnte die junge Flötistin einen ganz großen Erfolg erringen: aus insgesamt über 230 Bewerber/innen, von denen schließlich 56 eingeladen wurden, wurde Daniela Koch als jüngste Teilnehmerin für die "7th Kobe International Competition", die vom 26. März bis 5. April 2009 in Japan stattfand, ausgewählt – und gewann gegen starke Konkurrenz den 1. Preis.

"Ich wollte den Vergleich mit herausragenden Flötist/innen suchen und war sehr glücklich, als ich schließlich die Einladung nach Japan erhielt. Ich hatte keine speziellen Erwartungen und dachte auch nicht an einen Preis.

Ein ganz wichtiger Aspekt war, dass an diesem Bewerb unter anderen der Solo-Flötist der New Yorker Metropolitan Opera und eine Flötistin des Concertgebouw Orchestra Amsterdam teilnahmen. Wenn man gegen so große Konkurrenz gewinnt, macht es natürlich besondere Freude", berichtet Koch stolz.

... und bei "Concertino Praga 2008"

Und im Februar 2008 feierte Koch bei "Concertino Praga", dem 42. Internationalen Radio Wettbewerb für junge Musiker, der unter Schirmherrschaft der European Broadcasting Union (E.B.U.) stand, ebenfalls einen großen Erfolg: sie errang den 1. Preis und siegte in allen Kategorien (Flöte, Oboe, Klarinette und Trompete).

"In diesem Rahmen erhielt ich den Helena Karaskova Preis. Und konnte so eine professionelle Demo-CD im Studio aufzunehmen."

Auch für den ORF, der EBU-Mitglied ist und die junge Flötistin für den Bewerb nominiert hatte, war dies ein großer Erfolg: denn erstmals erreichte eine österreichische Kandidatin bei diesem Prager Bewerb einen 1. Platz. An diesem Wettbewerb für Blasinstrumente nahmen 29 Musikerinnen und Musiker teil.

Gefühl bestimmt die Interpretation

"Ich versuche immer, die Stücke zunächst gefühlsmäßig zu erfassen. Es muss mir Spaß machen und ich muss mich dabei wohl fühlen. Natürlich verfüge ich noch nicht über soviel Erfahrung. Ich befasse mich natürlich sehr mit dem jeweiligen Stück und höre mir verschiedene Aufnahmen an - aber dann spiele ich so, wie ich es für richtig halte", erklärt Daniela Koch ihren Zugang zur Interpretation.

Dritte bei Crusell Flute Competition 2007

Auch 2007 konnte Koch bereits einen großen Erfolg verzeichnen: sie nahm an der "1st International Crusell Flute Competition" in Finnland teil und wurde Dritte.

An diesem Bewerb, bei dem Teilnehmer bis 30 Jahren teilnehmen konnten, zählte Koch zu den jüngsten. Es war dies der erste internationale Flötenwettbewerb, an dem die junge Musikerin teilnahm.

Bei Festwochen-Eröffnung 2006

Seit der Volksschulzeit nimmt das große Nachwuchstalent an zahlreichen Wettbewerben teil und hat seit 1999 etliche erste Preise im Rahmen der Landes- und Bundeswettbewerbe von "Prima la Musica" - sowohl als Solistin wie auch mit dem Flöten-Ensemble "Ticoda", das sich mittlerweile aber aus lokalen Gründen aufgelöst hat - gewonnen.

Der EBU-Wettbewerb, wo sie Finalistin wurde, brachte Daniela Koch ihren bisher größten Solo-Auftritt - und zwar bei der Eröffnung der Wiener Festwochen 2006, die vom ORF übertragen wurde:

Es war eine ganz tolle Erfahrung für mich, mit einem so renommierten Orchester wie den Wiener Symphonikern unter Christian Arming auftreten zu dürfen - ich habe es sehr genossen."

Umfassende Orchester-Praxis

Seit 2005 konnte Koch umfassende Berufs-Praxis sammeln: so trat sie unter anderem mit dem Tiroler Kammerorchester InnStrumenti, dem Tiroler Landesjugendorchester, dem Sinfonieorchester des Tschechischen Rundfunks, sowie mit dem European Union Chamber Orchestra auf.

Im Rahmen der Sommerakademie der Wiener Philharmoniker wirkte Koch im August 2008 bei Opern-Aufführungen von Mozarts "Zauberflöte" bei den Salzburger Festspielen, die Riccardo Muti leitete, sowie bei Kammerkonzerten mit.

Konzert im ORF-RadioKulturhaus

Am 11. Oktober 2009 war Koch im Wiener ORF-RadioKulturhaus im Rahmen des Orgelzyklus mit dem Organisten Maurice Clement zu hören. Auf dem Programm standen Werke von Bach, Chaminade, Mozart und Alain.

Davor wirkte sie im Juli 2009 bei einem Gedenkkonzert zum Andreas-Hofer-Jahr unter Edgar Seipenbusch als Solistin mit, bei dem sie das Mozart-Flötenkonzert in G-Dur spielte.

Weiters gab sie im August Solo-Konzerte bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern sowie beim Rheingau Musikfestival.

Orchestermusikerin mit Solo-Karriere

Wie lauten die Zukunftswünsche der erfolgreichen Flötistin?

"Eine gute Stelle in einem renommierten Orchester zu bekommen, die ich mit einer Solo-Karriere verbinden kann. Das wäre mein größter Traum und darauf arbeite ich hin", so Daniela Koch.