Mit Nadeln heilen

Akupunktur in Österreich

Die erste Operation im Westen ohne Narkose mit Schmerzausschaltung durch Akupunktur wurde 1972 in Österreich durchgeführt. Seitdem hat die Akupunktur hierzulande einen festen Platz in der medizinischen Therapie.

Die drei österreichischen Gesellschaften für Akupunktur haben tausende Mitglieder. Die Dichte der Akupunktur praktizierenden Mediziner ist in Österreich ähnlich hoch wie in China!

Im Kaiserin Elisabeth Spital in Wien wird seit 1992 die Akupunktur gleichberechtigt neben oder gemeinsam mit der Schulmedizin angewendet und erforscht. Die Patienten können diese in Österreich einzigartige Institution mit Krankenschein aufsuchen. In vielen Krankenhäusern gibt es Spezialambulanzen für Akupunktur.

Therapiemethoden aus dem Reich der Mitte

Immer mehr Österreicher vertrauen sich der Traditionellen Chinesischen Medizin - kurz TCM - an, die auf den Schatz jahrtausendealter Erfahrungen und Naturbeobachtungen zurückgreifen kann.

Die Akupunktur ist bei uns wohl der bekannteste Teil der TCM. Weitere Therapiestrategien der TCM sind: Arzneimittel (häufig Pflanzen, aber auch Mineralien und Tierteile), den Energiehaushalt regulierende Maßnahmen wie eben Akupunktur oder Moxibustion, Massagen und diätetische Maßnahmen, also Nahrungsmittel als medizinische Therapie.

Wissenschaftliche Bemühungen

Österreichische Akupunkturärzte führen weltweit beachtete Studien durch. Bestimmte Augenerkrankungen, Pollenallergien, Tennisellbogen, Endometriose, unerfüllter Kinderwunsch - dies sind nur einige Erkrankungsbilder, bei denen österreichische Ärzte Therapieerfolge nachweisen konnten. Auch Grazer Studien mit Laserakupunktur haben interessante Erkenntnisse gebracht.

Die möglichen Anwendungsgebiete der Akupunktur umspannen beinahe die gesamte Medizin: Schmerztherapie in fast allen Dimensionen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Erkrankungen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereiches, Pollen-Allergien, bestimmte Hauterkrankungen, gynäkologische urologische Erkrankungen, Schwangerenbetreuung etc.

Der "Aufreger" 2005 - deutsche Studienergebnisse

In den letzten Monaten gab es heftige Debatten zwischen Kritikern und Befürwortern der Akupunktur. Der Anlass - in Deutschland wurden die weltweit größten Akupunktur-Wirksamkeitsstudien durchgeführt. Die untersuchten Erkrankungsbilder waren unter anderem chronische Migräne, chronischer Spannungskopfschmerz, Kreuzschmerz und Kniegelenksarthrose.

Hunderttausende Patienten wurden behandelt: Ein Drittel erhielt Akupunktur, ein Drittel eine Scheinakupunktur und ein Drittel wurde mit der schulmedizinischen Standardtherapie behandelt.

Als dann Ende 2005 die Studienergebnisse veröffentlicht wurden, gab es doppelten Grund zum Schmunzeln: Die echte Akupunktur und die Scheinakupunktur hatten in dieser Studie fast dieselbe Wirksamkeit. Es drängt sich also kritisch betrachtet der Verdacht auf, dass es nicht wirklich wichtig ist, welcher Punkt gestochen wird. Andererseits waren beide Akupunktur-Bemühungen den schulmedizinischen Ansätzen deutlich überlegen, nämlich fast um das Doppelte. Auch bemerkenswert.

Diskutieren Sie mit

Wenn Sie Fragen haben oder live auf Sendung von Ihren Erfahrungen berichten möchten, so können Sie uns während der Sendung unter der Telefonnummer 0800 22 6979 erreichen. Ihr Anruf ist kostenlos. Sie haben auch die Möglichkeit, hier zu posten.

  • Wussten Sie, dass Akupunktur bei Endometriose, Kinderwunsch, bestimmten Augenerkrankungen oder beim Tennisellbogen erfolgreich eingesetzt werden kann?
  • Bei welchen Erkrankungsbildern kann die Akupunktur zum Erfolg führen?
  • Bei welchen Erkrankungsbildern ist eine Kombination von Akupunktur und Schulmedizin ratsam?
  • Wer sollte oder darf nicht mit Akupunktur behandelt werden?
Nach der Sendung werden unsere Sendungsgäste bis zirka 15:20 Uhr Ihre Fragen im Diskussionsforum beantworten.

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Hör-Tipp
Radiodoktor, Montag, 22. Mai 2006, 14:20 Uhr

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