Die Altstadt den Touristen
Sibenik - die älteste Stadt an der kroatischen Adria
Sibenik ist eine Hafenstadt in Norddalmatien, unweit der Einmündung der Krka in die Bucht. Das Städtchen ist heute der kulturelle Mittelpunkt Norddalmatiens, und die Wege durch die steilen Gassen der Altstadt führen direkt in die Geschichte Sibeniks.
8. April 2017, 21:58
Die kroatische Hafenstadt Sibenik liegt im Norden der Region Dalmatien, an der Mündung des Flusses Krka in die Adria. Eine tief eingeschnittene Bucht sorgt für die spektakuläre Naturkulisse rund um die Bezirkshauptstadt von Sibenik, Knin. Einem Amphitheater gleich, hat sich Sibenik um die alte Festung der Heiligen Ana ausgebreitet, die 70 Meter über der Bucht auf einer Anhöhe thront.
Drei weitere Festungen aus Stein lassen die strategische Bedeutung erahnen, die der Stadt in früheren Zeiten zukam. Im Laufe der Jahrhunderte stand sie zwei Mal unter venezianischer Herrschaft, zwischendurch gaben aber auch ungarisch-kroatische, französische und österreichische Regenten den Ton an.
Schon im Zweiten Weltkrieg, aber vor allem während des Jugoslawien-Krieges zwischen 1991 und 1995 war die Region Sibenik-Knin immer wieder Schauplatz von Kämpfen und Zerstörung.
Reiche Vergangenheit
Ökonomisch angeschlagen, begann man gegen Ende der 1990er Jahre, verstärkt auf Tourismus zu setzen. Mit den Krka-Wasserfällen und der Inselgruppe Kornati konnte man gleich mit zwei kroatischen Nationalparks in der unmittelbaren Nachbarschaft aufwarten. Aber auch der alte Stadtkern von Sibenik hat spezielle Sehenswürdigkeiten zu bieten. Neben der Kathedrale des Heiligen Jakob, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, zeugen eine ganze Reihe kulturhistorischer Monumente von Sibeniks reicher Vergangenheit.
Wer die Kathedrale finden möchte, sollte weiter auf der Uferpromenade in südwestlicher Richtung spazieren. Vorbei geht es an dem noch teilweise erhaltenen Fürstenpalast, der einst die höchsten Repräsentanten des venezianischen Staates beherbergte. Heute ist im Südflügel des Gebäudes das Stadtmuseum untergebracht.
Der Heilige Michael wacht
Durch das im gotischen Stil gehaltene Stadttor, über das der Heilige Michael, der Schutzpatron von Sibenik, wacht, gelangt man zum alten Stadtplatz, heute Platz der Republik: eine mit Steinplatten ausgelegte, rechteckige Fläche, die im Norden vom ehemalige Rathaus sowie vom Rektorenpalast flankiert wird und im Süden von der Kathedrale des Heiligen Jakob.
Juraj, der Dalmatiner, ein Meister der späten Gotik mit sichtbaren Übergangstendenzen zur Renaissance, prägte Mitte des 15. Jahrhunderts die architektonischen Grundzüge der Kathedrale. Bis zu seinem Tod 1475 arbeitete er an diesem Monumentalbau, an dem Querschiff, den schmückenden Skulpturen und der bemerkenswerten Kuppelkonstruktion, einem Tonnengewölbe aus frei tragenden Steinplatten.
Während am alten Stadtplatz Touristen unterschiedlichster Herkunft auf Führungen durch das sakrale Bauwerk warten, hat sich der kleine Park am östlichen Eingang zur Altstadt als Treffpunkt für die älteren Bewohner von Sibenik etabliert. Auf Holzbänken, abseits der Café-Meile an der Hafenpromenade, kommt man zusammen, um die wichtigen Ereignisse des Tages zu kommentieren.
Wie vor Hunderten von Jahren
Ein Netz aus engen Gassen macht das alte Zentrum von Sibenik zugänglich. Die Außenfassaden der Häuser blieben weitgehend unverändert. Stein und Eisen sind die dominanten Elemente und geben den neuen Galerien, Boutiquen und Geschäften, die in den unteren Etage Einzug hielten, einen würdigen Rahmen.
Als Wohnviertel ist das alte Sibenik heute weniger gefragt - nur ein paar tausend Menschen leben dort. Das liegt vor allem an den beengte Räumlichkeiten und dem Fehlen jeglicher Grünflächen. Wer sich heute in Sibenik niederlässt, der sucht sich eines der modernen Reihenhäuser im Großraum der Stadt, auf der Ebene hinter der Festung der Heiligen Ana. Das alte Zentrum überlässt man gerne den Durchreisenden, denn die ästhetische Kraft der alten Gebäude ist ungebrochen.
Hör-Tipp
Ambiente, Sonntag, 14. Mai 2006, 10:06 Uhr
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