Eine bunte Mixtur aus Jazz, Pop und Klassik

Heilbutt & Rosen in der Dusche

Mit Hits und umgetexteten Evergreens aus Jazz, Pop und Klassik hat das Duo Heilbutt & Rosen ihr neues Programm "Lieder aus der Dusche" aus der Taufe gehoben. Bei intimem Dusch-Ambiente - in Bademäntel gehüllt - lassen sie dabei ihrer Fantasie freien Lauf.

Das "fevernde" Duo samt anschließendem Interview

Mit ihrem neuen Programm "Lieder aus der Dusche“ macht sich das Kabarett-Duo Heilbutt & Rosen derzeit selbst Konkurrenz. Während ihr Programm "Chromosomensatz XY ungelöst“ noch erfolgreich läuft, haben Helmuth Vavra und Verena Scheitz bereits ihr nächstes Produkt auf den Unterhaltungsmarkt geworfen und singen Hits und Evergreens - frisch gewaschen und neu gelegt. Musikalisch unterstützt werden sie dabei von Thomas Stemkovski am Kontrabass und von Heilbutt & Rosen-Gründungsmitglied Berthold Foeger am Klavier.

Bunte Liederpalette im intimen Dusch-Ambiente

Ganz authentisch werden die "Lieder aus der Dusche“ freilich nicht dargeboten. Heilbutt & Rosen betreten die Bühne zwar in Bademänteln, wenn sie die aber später ablegen, kommt darunter nicht nichts zum Vorschein, sondern ganz gewöhnliche Straßenkleidung. Umso mehr Platz bleibt der Fantasie. Und Liebeslieder werden im intimen Dusch-Ambiente mit besonderer Inbrunst intoniert:

"Wir wollten unsere Lieblingslieder singen", kommentiert Helmuth Vavra das neue Programm: "Dabei haben wir natürlich gewusst, dass wir das nicht so gut können wie das jeweilige Original. Und so haben wir uns gefragt: Wo ist dir das wurscht? Wo hört dir keiner zu, wo bist du trotzdem authentisch? Unter der Dusche! Da fühlt man sich sicher. Wenn man den Text nicht weiß, erfindet man einen neuen und verwendet vielleicht zwei Zahnbürsteln, um den Rhythmus dazu zu machen". Daraus entstanden ist ein bunter Mix von Liedern - 1950er-Jahre Schlager bis hin zu Canzone Italiana, Jazz und Klassik.

"Fevernde" Biber

Bekannte Ohrwürmer werden unter der Dusche kühn umgetextet. Aus "Fever“ wird eine Liebeserklärung an den Biber, aus Gilbert Bécauds "Natalie“ ein Nonsens-Chanson über den Brie, und die Titanic schrumpft zum Schlauchboot am Neusiedlersee.

Anders als diesem lecken Boot gehen Verena Scheitz und Helmuth Vavra beim Trällern ihres bunten Liederreigens die Luft niemals aus. Kein Wunder, zählten doch schon in ihren bisherigen Programmen die musikalischen Einlagen stets zu den Highlights. Außerdem sind die beiden gesanglich vorbelastet: Er war Sängerknabe, sie ist früher in Musicals und Operetten aufgetreten.

Die versaute Winterreise

Heilbutt & Rosen schrecken unter ihrer imaginären Dusche selbst vor der Interpretation von Schubert'schem Liedgut nicht zurück: "Die versaute Winterreise" zählt jedenfalls zu den Highlights des feucht-fröhlichen Abends.

Und wer das Duo schon in ihrem vorigen Programm über Kinderwunsch & Karrierestress "Chromosomensatz XY ungelöst“ erlebt hat, wundert sich auch nicht, dass der Geschlechterkampf unter der Dusche ausgetragen wird, wo man einander schließlich besonders gut einseifen kann.

Mehr zu "Chromosomensatz XY ungelöst" in oe1.ORF.at

Schmusestunde zum Abschluss

Schlussendlich wird im imaginären Badezimmer auch zur Schmusestunde geladen. Und was passt da besser als die Musik der italienischen Cantatore:

Ein Paulo Conte-Klassiker wird mit der Kennmelodie vom rosaroten Panther verschnitten, und Angelo Branduardis Lied vom pulce d'aqua, vom Wasserfloh, wird in ein China-Restaurant verlegt.

Mit weiblichem Humor zum Erfolg

Der Damenverschleiß der Kabarettgruppe ist schon legendär. Vor 13 Jahren begann man als reines Männerensemble mit fallweisem und oft wechselndem weiblichen Aufputz. Seit Sommer 2000 ist Verena Scheitz nun schon dabei und beweist, dass man es als Frau durchaus auch länger bei "Heilbutt & Rosen“ aushalten kann:

"Es war vorher ein sehr männliches Kabarett", sinniert Vavra: "Die Pointen waren derber. Wenn eine Frau federführend mitgestalten kann und darf und will, wird’s ein bisschen feiner. Man entwickelt ein G’spür für weiblichen Humor. Ich hab nicht gedacht, dass es den gibt; aber es gibt ihn!"

Der Erfolg beweist die Richtigkeit seiner These. Das neue Programm ergibt eine höchst bekömmliche Melodien-Melange. Live kann man es übrigens wieder am 24. Februar im Gwölb in Korneuburg, am 2. März und am 22. und 23. April im Orpheum in Wien, am 3. März im ABC Ansfelden und am 4. März beim Schwechater Satirefestival sehen.

Hör-Tipp
Contra, Sonntag, 19. Februar 2006, 22:05 Uhr.

Im zweiten Programmpunkt dieser Sendung ist auch das neue Programm von Ciro de Luca "mirsanmir" zu hören.

Mehr dazu in Ö1 Programm

Links
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