The late Show

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Punkt eins

Daumenschrauben für Satire

Trump und die Medien. Gäste: Florian Scheuba, Schauspieler, Kabarettist & Fritz Hausjell, Präsident, Reporter ohne Grenzen Österreich. Moderation: Philipp Blom. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Nach 33 Jahren kam das plötzliche Aus für die legendäre Late-Night-Sendung "The Late Show" im US-amerikanischen TV-Sender CBS als ein Schock. Gastgeber Stephen Colbert, einer der schärfsten Kritiker von US-Präsident Trump in den USA, hatte seinen eigenen Sender gerade dafür kritisiert, dass er Donald Trump in einem außergerichtlichen Vergleich 16 Millionen US-Dollar zahlte und diese Zahlung eine "dicke, fette Bestechung" genannt, zwei Tage später wurde die Show abgesetzt. Der TV-Sender begründete die Einstellung der Show in einem Statement mit einer "rein finanziellen Entscheidung".

Vor wenigen Tagen klagte Donald Trump das Wall Street Journal sowie dessen Eigentümer, Medienmogul Rupert Murdoch wegen eines Berichts - auf 10 Milliarden US-Dollar Schadensersatz. Gleichzeitig wurden dem öffentlichen Sender PBS dramatisch die Mittel gekürzt. Die Luft wird dünn für Medien, die den Präsidenten der USA kritisieren, scheint es und andere Satiriker und Comedians geraten bereits in Trumps Visier.

Medien zu zensieren und einzuschüchtern ist auch in demokratischen Staaten nichts Neues, sagen Philipp Bloms Gäste, der Satiriker und Kabarettist Florian Scheuba und Fritz Hausjell von Reporter ohne Grenzen Österreich. Silvio Berlusconi war der Pionier der Mediendemokratie, der als Chef eines Medien-Imperiums auch Premierminister wurde. Viktor Orban tat es ihm gleich, indem er Medien kaufte bzw. mit Gefolgsleuten besetzte. In den USA aber geht diese Logik jetzt wesentlich weiter, wenn auch nicht mit traditioneller Zensur, sondern durch "Lawfare", also dadurch, dass Gesetze gleichsam als Waffe verwendet werden, um Kritiker mundtot zu machen. Die Drohung einer Klage, die Medien oder Individuen ruinieren kann, reicht oft schon, damit sich Medien selbst zensieren.

Wie aber sieht es in Europa und in Österreich aus? Wie frei sind Satire und Comedy, Medien insgesamt? Ist freie, bissig-amüsante Kritik an Machthabenden ein Indikator für den Zustand der Demokratie? Oder darf Satire heute nicht mehr alles dürfen, wie Kurt Tucholsky es einst formulierte? Wie sehr hat die Politik Zugriff auf Berichterstattung und unliebsame Geschichten?

Philipp Blom diskutiert mit Florian Scheuba und Fritz Hausjell und mit den Hörer:innen von Punkt eins. Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 kostenfrei aus ganz Österreich und live während der Sendung oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

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