Blaue Berge, grüne Täler, fetziger Blues
Das Lucerne Blues Festival
Auch die 11. Ausgabe des Lucerne Blues Festival brachte mit 11.000 Besuchern einen neuen Zuschauerrekord. Welches Geheimnis hinter diesem Erfolg steckt, versucht der Buchautor und Bluesfan Dietmar Hoscher in der Ö1 Jazznacht aufzudecken.
8. April 2017, 21:58
Dietmar Hoscher im Gespräch mit Herbert Uhlir
Bis vor wenigen Jahren dachte man noch kaum an Blues, wenn in Verbindung damit die Schweiz erwähnt wurde. Das hat sich inzwischen gründlich geändert. Denn mit den von Jahr zu Jahr steigenden Besucherzahlen ist das internationale Bluesfestival in Luzern zu einem der wichtigsten Bluesfestivals in Europa avanciert.
Die Anfänge
Zunächst waren es ein Paar Bluesfreunde in Luzern, die sich ärgerten, dass in der Schweiz selten oder kaum echter Blues zu hören war. Die "Verrückten (Eigendefinition) trafen sich, dachten nach und gründeten schlichtweg gleich ein Festival. Die beiden Initiatoren, Guido "Mojo Schmidt und Fritz "Big Daddy Jakober, verfügten 1995 noch über ein kleines Budget in der Höhe von 35.000 Schweizer Franken. Das erste Festival wurde dennoch ein großer Erfolg.
Kritiker und Spötter verstummten bald. Das Festival wuchs von Jahr zu Jahr, nicht nur was die Besucherzahlen anlangte, sondern auch was die Anzahl der Konzerte betraf. Luzern stand bald für echten Blues inmitten herrlicher Landschaft und inmitten einer sehr schönen Stadt.
Vom Palast ins Casino
1997 übersiedelte das Festival vom Roller Palast, der geschlossen wurde, ins vornehme Casino. Aber die Bluesfans, die damals schon aus dem Ausland anreisten, hatten keine Angst vor der Hemmschwelle Casino. Sie wurden immer mehr. Und die Organisatoren blieben ihrem Motto treu: einfach allerbesten Blues aus aller Welt vorzustellen.
Im Vorjahr kletterte das Budget bereits auf eine Million Franken. Neben den Konzerten im Casino gab es spezielle Abende in den Kneipen und Hotels der Stadt. Dazu kamen Ausstellungen und Filmvorführungen. Luzern präsentierte sich von seiner besten musikalischen Seite.
Tolle Atmosphäre
Diejenigen, die das "Lucerne Blues Festival schon kennen, schwärmen von der besonderen Atmosphäre. Da gibt es nach den Konzerten lange Sessions. Die Musiker und Musikerinnen bleiben ebenfalls mehrere Tage, besuchen ihrerseits Konzerte, mischen sich unter's Publikum und sind für jeden Plausch zu haben.
Lil'ed and the Blues Imperials waren im vergangenen November ebenso zu hören wie Ronnie Baker Brooks oder die Carter Brothers, um nur einige zu nennen. Luzern wurde innerhalb weniger Jahre zu einem "Must für Bluesfreunde aus aller Welt.
Dietmar Hoscher Gast in der Jazznacht
Der Buchautor und Bluesfan Dietmar Hoscher - u. a. als Bluesrezensent der Zeitschrift Concerto und als Organisator des Vienna Spring Blues Festivals bekannt - reist Jahr für Jahr nach Luzern. In der "Ö1 Jazznacht" ist er Gast von Herbert Uhlir. Er wird über das Geheimnis des Erfolgs dieses Festivals Auskunft geben. Ebenso werden Musikausschnitte von jenen Künstlern zu hören sein, die 2005 in Luzern aufgetreten sind.
Hör-Tipp
Ö1 Jazznacht, Samstag, 7. Jänner 2006, 0:05 Uhr
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Lucerne Blues Festival