Der Sonne entgegen
Reiselust?
Ein Radiodoktor-Reiseführer mit Hinweisen für all jene, die die Feiertage oder Teile des Winters in fernen Ländern verbringen. Von den neuesten Empfehlungen bezüglich Impfungen, über den Schutz vor Parasiten und Malaria bis hin zur Vogelgrippe.
8. April 2017, 21:58
Etwa 450.000 Österreicher und Österreicherinnen haben im Vorjahr eine Interkontinentalreise in ein Entwicklungsland unternommen - Tendenz steigend. Die Hauptreisezeit für Fernreisen sind die Wintermonate. Das liegt auch daran, dass für viele tropische und subtropische Länder gerade jetzt die beste Reisezeit ist.
Außerdem wollen viele der Kälte oder dem Weihnachtstrubel in Richtung Wärme und Strand entfliehen. Auf Reisen in tropische Gefilde können Erholungssuchende aber auch mit gefährlichen Krankheitserregern in Berührung kommen und unliebsame Urlaubssouvenirs mit nach Hause bringen. Eine entsprechende Reisevorbereitung in medizinischer Hinsicht ist daher ratsam.
Viele von denen, die Österreich für einige Wochen verlassen, werden mit medizinischen Problemen konfrontiert sein. Etwa die Hälfte wird an Reisedurchfall erkranken.
Montezumas Rache
Wofür auch immer sich der Aztekengott seit Jahrhunderten rächt. Er tut es nachhaltig und erfolgreich.
Der Reisedurchfall ist schon fast eher die Regel, als die Ausnahme. Zwischen 30 und 50 Prozent aller Fernreisenden sind davon betroffen. Viele von ihnen sind mit Medikamenten ausgerüstet, deren Einsatz aber wohlüberlegt werden soll.
Darmlähmende Medikamente und Antibiotika sind zwar wichtiger Bestandteil einer Reiseapotheke, sollte aber nur in seltenen Fällen auch tatsächlich zur Anwendung kommen. Die meisten Reisedurchfälle sind harmlos und benötigen keine Behandlung außer einer ausreichenden Zufuhr von Flüssigkeit.
Reisen mit Kleinkindern
Immer häufiger fliegen in den Weihnachtsferien auch Familien mit Kindern in die Ferne. Gerade Kleinkinder sind von einer speziellen und besonders unangenehmen Form der Durchfallerkrankung bedroht, gegen die man ernährungstechnisch nur wenig unternehmen kann: Die Infektion mit Rota-Viren.
Gegen diese Infektion, die sich mit Brechdurchfall äußert, gibt es praktisch keinen Schutz. Fast alle Kleinkinder sind davon bedroht, wenn sie mit ihren Eltern in Länder mit niedrigem hygienischem Standard reisen. Daher raten Experten Kleinkinder erst ab dem dritten Lebensjahr in tropische Destinationen mitzunehmen.
Ab 2006 wird es allerdings eine Impfung gegen Rota-Viren geben.
Reisethrombose
Auch wenn sie ein wenig aus der öffentlichen Aufmerksamkeit verschwunden ist, bleibt die Reisethrombose dennoch für alle jene ein Thema, die viele Stunden und tausende Kilometer in Flugzeugen oder Reisebussen verbringen werden und unter Beinvenenentzündungen, Herzrhythmusstörungen, Übergewicht etc. leiden.
Auch Schwangere und frisch operierte Menschen müssen sich entweder durch Stützstrümpfe oder entsprechende Medikamente davor schützen.
Ich wollte, ich wäre kein Huhn ...
Vor der Vogelgrippe, so Prof. Kollaritsch, müssen sich eigentlich eher die Hühner als die Menschen fürchten. Der Besuch von Geflügelfarmen stehe ja nur selten auf dem Programm eines Zweiwochenaufenthaltes in Südostasien.
Wenn Sie dennoch beunruhigt sind, hören Sie sich entweder Prof. Kollaritsch Tipps zu dem Thema in der Sendung an oder kontaktieren Sie einen Reisemediziner.
"Pet-Addicts" aufgepasst
Wenn Sie zu jenen gehöre, die alles streicheln, was nicht schnell genug fliehen kann, dann sollten Sie zu der langen Liste der notwendigen Impfungen auch jene gegen Tollwut ins Auge fassen. In zahlreichen Urlaubsländern gibt es humane Tollwutfälle, die auch Touristen betreffen können.
Die zahlreichen Tipps, Warnungen und Hinweise für Fernreisende stammen von Tropenmedizinern, Infektionsspezialisten, Apothekern und Physiologen.
Mehr zum Thema Fernreisen in der Online-Infomappe
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