Häufig zu späte Diagnose

Die Lungenembolie

Die Mortalitätsrate bei der Lungenembolie liegt noch immer zwischen 30 und 50 Prozent. Diese Bedrohung könnte, so Experten, auf zehn Prozent reduziert werden. Voraussetzungen sind: eine schnellere Diagnose und Therapie.

Verschlüsse in der Lunge können lebensbedrohlich sein. Diese so genannten Embolien verursachen bei der Hälfte der Betroffenen keine Symptome. Daher wird mit einer Therapie oftmals erst spät begonnen.

Die Sterblichkeitsrate liegt derzeit zwischen 30 und 50 Prozent, je nachdem ob große oder kleinere Lungengefäße verstopft werden. In Krankenhäusern sind bis zu 15 Prozent aller Todesfälle auf eine Lungenembolie zurückzuführen. Das Erschreckende dabei: Bei zwei Drittel dieser Fälle, wurde die Lungenembolie erst post mortem, also im Rahmen einer Obduktion festgestellt.

Das Ziel: Die Überlebensrate steigern

Diese hohe Sterblichkeit könnte, so Experten, auf zehn Prozent reduziert werden. Voraussetzungen sind: eine schnellere Diagnose und Therapie.

Außerdem sollte bei gefährdeten Patienten größeres Augenmerk auf die Prophylaxe der Entstehung einer tiefen Beinvenenthrombose gelegt werden. Dies sind vor allem ältere Menschen, Frauen die die Pille nehmen und rauchen sowie Personen nach einer Operation.

Ursache Nummer eins

95 Prozent aller Lungenembolien sind die Folge einer Thrombose der tiefen Beinvenen. Beinvenenthrombosen werden bei jedem vierten Betroffenen jedoch leider erst dann erkannt, wenn sich das Blutgerinnsel gelöst hat.

So entsteht eine Lungenembolie: Das Gerinnsel wird vom Blutstrom weggerissen und bleibt irgendwo in einem engeren Blutgefäß der Lunge stecken.

Diagnosestellung meist nicht einfach

Das beste Mittel Lungenembolien zu vermeiden, wäre also die rechtzeitige Therapie von Thrombosen der tiefen Beinvenen. Leider gibt es aber keine eindeutigen Symptome und Zeichen, die auf das Vorliegen einer Thrombose hinweisen. Und beim Großteil der Patienten treten die unterschiedlichsten Symptome auf wie z.B. Fieber oder Druckschmerzen. Bei einem Drittel der Betroffenen verläuft die Erkrankung symptomarm oder sogar ohne Symptome.

Besteht der Verdacht einer Thrombose der Beinvenen, sollte sofort ein Facharzt aufgesucht werden. Eine sichere Diagnose ist nämlich nur durch eine Doppler-Sonographie (Ultraschall) bzw. durch eine Kontrastmitteldarstellung des Venensystems (Phlebographie) möglich.

Behandlung einer Lungenembolie

Hat ein Thrombus (Gerinnsel) aus der Beinvene bereits eine Lungenembolie ausgelöst, sollte die Therapie so schnell als möglich erfolgen.

Bei der massiven Lungenembolie kann nur die sofortige, operative Entfernung des Blutpfropfs den Betroffenen retten. Die Überlebenschance liegt bei 60 bis 70 Prozent.

Bei weniger schwerwiegenden Lungenembolien wird mit Medikamenten versucht, den Blutpfropf aufzulösen. Zum Einsatz kommen Mittel, die in den Mechanismus der Blutgerinnung eingreifen und so die Entstehung neuer Blutgerinnsel verhindern sollen.

Treten trotzdem weiterhin Embolien auf oder bestehen Gegenanzeigen für die Behandlung mit Medikamenten, so kann ein Filter in die untere Hohlvene, also knapp vor das Herz, vorgeschoben werden. Der Filter wird wie ein Regenschirm aufgespannt und fängt Gerinnsel ab, die mit dem Blutstrom herangespült werden.

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