Ein ehemaliger "Bumser" im Gespräch

An Etsch und Eisack revisited

Vor 40 Jahren sind in Südtirol noch die Bomben hochgegangen, heute gilt das Gebiet als Muster für eine vorbildliche Lösung von historisch begründeten Konflikten. Dr. Helmut Wintersberger, heute Soziologe und Politologe, war damals einer der "Bumser".

Michael Schrott im Gespräch mit Dr. Helmut Wintersberger

Dr. Helmut Wintersberger, Soziologe und Politologe, war in den 60er Jahren Terrorist oder Freiheitskämpfer - je nach Standpunkt. Es besteht ja immer die Tendenz, Patrioten als Freiheitskämpfer zu bezeichnen und die gegnerischen Kämpfer als Terroristen. Wintersberger selbst hat kein Problem damit, als Terrorist bezeichnet zu werden, denn "de facto ging's mir ja um terroristische Aktionen", sagt er.

1961 wurde Wintersberger verhaftet - er hatte zusammen mit einigen anderen Österreichern etwas Ähnliches wie Molotow-Cocktails an verschiedenen Plätzen Roms deponiert gehabt - und verbracht gute zwei Jahre im Gefängnis. Was sollte mit dem Terror eigentlich erreicht werden? Seine Verteidiger betonten natürlich, dass es um Südtirols Autonomie ginge, "andererseits: Ich war gerade 21 Jahre alt...", sagt Wintersberger selbst.

Dass der Terrorismus zum Autonomiestatut beigetragen hat, daran glaubt Wintersberger nicht, "weil ich überzeugt bin, dass die Lösung von der Politik gekommen ist".

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