Bastian Sicks Kolumnen zum Hören

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod

Der "Spiegel Online"-Kolumnist Bastian Sick ist innerhalb eines Jahres zum beliebtesten Kämpfer gegen die Windmühlen des falschen Sprachgebrauchs geworden. Er setzt auf feine Ironie statt auf den bei verbitterten Sprachbewahrern üblichen Zynismus.

Bastian Sick liest aus seiner Stilblütensammlung

"Willkommen im Todestal des Genitivs!" Mit diesen Worten begrüßte Bastian Sick seine Leserschaft in der Vorrede zum ersten Teil seines Wegweisers durch das Dickicht der deutschen Sprache. Als dezidierter Freund des 2. Falles gab der Autor dem bei Kiepenheuer & Witsch erschienenen Band den drastisch-einprägsamen Titel "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod". Innerhalb weniger Monate war eine Million Exemplare verkauft. Eine Hörausgabe kam auf den Markt, und im Saarland wird das Buch mittlerweile im Deutschunterricht verwendet.

Der "Zwiebelfisch"

Als Schlussredakteur des "Spiegel" hatte der Autor erkannt, dass auch Profis der journalistischen Branche immer wieder in die Fallgruben der deutschen Sprache taumeln. Sick schickte seinen Kollegen witzige E-Mails, in denen er die Fehler korrigierte. Daraus entwickelte sich seine Internet-Glosse für "Spiegel Online". Der Verfasser nannte sie "Zwiebelfisch", ein Wort aus dem Druckerjargon, die Bezeichnung für einen falsch gesetzten Buchstaben und im übertragenen Sinne für verquere oder falsche Formulierungen. Der Erfolg war so groß, dass Sicks gesammelte Kolumnen in Buchform veröffentlicht wurden. Das Buch wiederum war so erfolgreich (siehe oben), dass sich die Fortsetzung förmlich aufdrängte.

Folge 2

Heißt es "Dich" oder "dich" in einer Email - bzw. E-Mail - oder e-mail? Sagt man "gewinkt" oder "gewunken"? Können Dinge wirklich Sinn machen und Leute "einen guten Job"? Warum wird Mecklenburg ausgesprochen als schriebe es sich Meeklenburg? Auf diese Fragen geht Sick im zweiten Band seiner Kolumnensammlung "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" und in der gekürzten Hörbuchfassung ein.

Er zieht gegen falsche Imperative wie "Fress oder sterbe!" vom Leder, verteidigt den richtigen Konjunktiv gegen das unnötig Überhand nehmende "würde" und prangert das "gefühlte" Komma an, das ebenso häufig wie Sinn störend dort gesetzt wird, wo beim Sprechen nach Luft geschnappt wird. Wer vor Schreck "zur Salzsäure erstarrt" oder "friert wie ein Rohrspatz", ist auf dem "falschen Holzdampfer".

Hörbuch-Tipps
Bastian Sick, "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Ein Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache", Audio Verlag, ASIN B00080656K

Bastian Sick, "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Folge 2. Neues aus dem Irrgarten der deutschen Sprache", Audio Verlag, ISBN 3898134458