Mehrzad Montazeri zu Gast im "Künstlerzimmer"
Aus Teheran stammender Luxemburg-Graf
Er stammt aus Teheran, lebt seit seiner Kindheit in Österreich und erhielt hier auch seine Ausbildung: Der Tenor Mehrzad Montazeri. Seit vergangener Saison auch Ensemble-Mitglied an der Volksoper, wird er demnächst als "Graf von Luxemburg" zu hören sein.
8. April 2017, 21:58
Mehrzad Montazeri zur Weitergabe persischer Kultur
Seine Ausbildung erhielt er am Wiener Schubert-Konservatorium, an der Musik-Universität Wien sowie am Konservatorium der Stadt Wien im Opernstudium bei Waldemar Kmentt: Tenor Mehrzad Montazeri, in Teheran geborener Österreicher.
Er sollte in der ersten Volksopern-Premiere dieser Saison die Titelpartie in Franz Lehars "Der Graf von Luxemburg" singen, musste aber aufgrund einer plötzlichen Erkrankung absagen. Er wird in dieser Partie voraussichtlich ab 10. Oktober zu hören sein. Der Sänger, der seit seiner Kindheit in Österreich lebt, spricht mit Maria Rennhofer u. a. über das Stück, über das Genre Operette, seine Karriere sowie über die Bedeutung von Musik, zwischen den Kulturen zu vermitteln.
Volksopern-Debüt mit "Herzogin"
An der Volksoper debütierte Mehrzad Montazeri als Charleston tanzender Erbprinz in Emmerich Kálmáns "Die Herzogin von Chicago", die nach ihrer Wiener Uraufführung 1928 nach fast acht Jahrzehnten wieder in Wien zu sehen ist.
Zu hören war Montazeri hier auch als Alfred in der "Fledermaus". Zu seinen Aufgaben in dieser Saison gehören außer dem Grafen auch der Don José in Bizets "Carmen".
"Csardasfürstin" und "Giuditta"
Im Sommer war Montazeri in der Open-Air-Inszenierung von Heinz Hellberg bei den Wiener Operetten-Festspielen in der Krieau als Edwin Ronald alternierend mit Alexandru Badea in Emmerich Kálmáns "Csárdásfürstin" zu hören.
Vor zwei Jahren sang er den Octavio in Franz Lehars "Giuditta" bei den Seefestspielen Mörbisch.
Fix-Engagements und Gastspiele
Fixe Engagements führten Montazeri an die Bühnen der Stadt Ulm, nach Freiburg, an das Hessische Staatstheater Wiesbaden sowie an die Vereinigten Bühnen Krefeld / Mönchengladbach, wo er bis 1999 wirkte. Danach war er freischaffend tätig.
Gastengagements führten den Tenor u. a. an die Staatsopern von Stuttgart und Cottbus, an die Stadttheater von Kaiserslautern, Augsburg, Kiel, Baden, St. Pölten, Bern und Luzern sowie nach Bielefeld, an das Theater Erfurt, das Aalto-Theater Essen, an die Bühnen der Stadt Köln, an die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf, an die Pariser Bastille-Oper und an das Teatro Communale di Firenze sowie zu den Eutiner Sommerspielen und den Seefestspielen Mörbisch. Auf der Konzertbühne trat Montazeri in Italien, Ungarn, der Schweiz, Dänemark, in Österreich, Deutschland sowie in den USA auf.
Von Mozart bis Weill
Zum umfangreichen Repertoire Montazeris zählen Opern-Partien wie u. a. Ferrando in "Così fan tutte", Pedrillo in "Die Entführung aus dem Serail", Truffaldino in "Die Liebe zu den drei Orangen", Graf Albert in "Die tote Stadt", Hans in "Die verkaufte Braut", Tamino in der "Zauberflöte", Max in "Der Freischütz", Dr. Cajus / Fenton in "Falstaff", Nathanael in "Hoffmanns Erzählungen", Rodolfo in "La Bohème", Don Ramiro in "La Cenerentola", Alfredo in "La Traviata", die Titelrolle in "Lohengrin", Pinkerton in "Madama Butterfly", Herzog von Mantua in "Rigoletto", Narraboth in "Salome", Sam Kaplan in Weills "Street Scene" sowie die Titelrolle in "Titus".
Operetten-Partien
Aber auch im Operetten-Fach stand Montazeri in verschiedenen Rollen auf der Bühne, so u. a. als Prinz Pietro in "Boccaccio", als Sou Chong in "Das Land des Lächelns", als Alfred in der "Fledermaus", als Simon im "Bettelstudenten", als Sándor Barinkay im "Zigeunerbaron", als Herzog von Urbino in "Eine Nacht in Venedig", als Octavio in "Giuditta" sowie als Don Alfredo in "Lady Hamilton".
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Volksoper Wien