James Dean zum 50. Todestag
Legenden sterben nie
"Fahrt vorsichtig! Denn das Leben, das ihr dadurch rettet, es könnte vielleicht euer eigenes sein", hätte Jimmys Schlusssatz in einem Werbespot für Straßensicherheit lauten sollen. Am 30. September 1955 brauste er mit seinem Porsche Spyder 550 los.
8. April 2017, 21:58
James Dean wuchs auf einer Farm in Fairmount/Indiana auf. Nach dem Tod seiner Mutter hatten ihn seine Tante und sein Onkel aufgenommen. "Er gehörte dann einfach zur Familie", erzählt Marcus, Jimmys Cousin. "Mom und Dad haben ihn wie ihr eigenes Kind behandelt. Dass Jimmy ohne elterliche Liebe hat aufwachsen müssen, dass er nie eine Chance hatte, wie so oft in Zeitungen zu lesen war, ist alles Blödsinn."
Kein "richtiger" Farmersbub
Als Jimmy ungefähr zwölf Jahre alt war, bekam er sein erstes Motorrad. Mit Marcus auf dem Tank, brauste er damit die Feldwege rauf und runter. Seine Leidenschaft für hohe Geschwindigkeit war damit entfacht.
Ein "richtiger" Farmersbub wurde aus James Dean nie. "Ich trieb immer auf dem Motorrad die Kühe zusammen, jagte ihnen einen höllischen Schrecken ein. Dann rannten sie wild durcheinander, ihre Euter wippten und sie verspritzten einen Liter Milch", erzählte James Dean lachend Jahre später einer Hollywood-Kolumnistin.
"Ganz groß in kurzen Hosen"
In der damals nur wenige hundert Einwohner zählenden Quäkergemeinde Fairmount gab es vor allem in der Weihnachtszeit kleine Theateraufführungen. Da mitzuspielen, das liebte Jimmy: "Statt kleiner Gedichte vorzutragen, rezitierte ich riesige Oden und war plötzlich ganz große in meinen kurzen Hosen." Seine Erfolge hielten sich aber in bescheidenen Grenzen.
Das erhebende Gefühl, eine lokale Berühmtheit zu sein, lernte James Dean erst dank seiner sportlichen Leistungen kennen. Seine Zensuren in der Schule waren nur mittelmäßig, seine Augen waren sehr schlecht - die Brille mit den dicken Gläsern nahm er nie ab -, aber in der Oberstufe spielte er Baseball und Basketball besser als jeder andere in seiner Mannschaft. Im Abschlussjahr der Highschool wurde ihm sogar die Ehrennadel "bester Sportler des Jahres" verliehen. Er war der Beste im Stabhochsprung und spielte die Hauptrollen auf der Schulbühne.
Erster Erfolg als "Wahnsinniger"
"James Dean - Gewinner des Staates Indiana beim Lesewettbewerb dramatischer Texte", lautete die Schlagzeile der Fairmount News vom 14. April 1949. Den "Wahnsinnigen" von Dickens hatte er vorgetragen, und das wahrlich aus und mit Überzeugung. "Es ist eine feine Sache, verrückt zu sein", sagte James Dean dazu. "Wenn man wie ein wilder Löwe durch die Gitterstäbe betrachtet wird und sich im Stroh wälzt! Ein Hoch dem Irrsinn!"
Als er zum Finale des Lesewettbewerbs nach Colorado aufbrach, sagte James Dean beim Abschied zu seiner Familie: "Wir sehen uns in Hollywood". Obwohl er beim Wettbewerb durchfiel, war damit der Grundstein zu seinem weiteren Weg gelegt.
Download-Tipp
Ö1 Club-Mitglieder können die Sendung nach Ende der Live-Ausstrahlung im Download-Bereich runterladen.
TV-Tipp
ORF 2 zeigt am Sonntag, dem 2. Oktober 2005, um 23:25 Uhr die Dokumentation "James Dean - Mit Vollgas durchs Leben". Im Anschluss daran ist James Deans erster Spielfilm "Jenseits von Eden" zu sehen.
Mehr dazu in tv.ORF.at
Link
JamesDean.com