Wir tun es
Copy & Paste
Noch viel besser als Nachhilfe ist Zurschneckemachen. So bringt man nicht nur Kindern etwas bei, so kann man auch mit Sätzen verfahren. Kunst ist Weglassen. Und da man fast alles weglassen kann, wird heute mit vielen Worten jeglicher Sinn weggelassen.
8. April 2017, 21:58
Jemand könnte kommen und sagen: "Das ist ziemlich unziemlich, was der da faselt. S Dann müsste ich gemaßregelt werden, ich würde Besserung geloben, doch bei der nächsten Gelegenheit käme wieder nur Schmarren heraus. S Das Unternehmen müsste dann sagen: "Hier trennen sich unsere Wege. "Meister, würde ich antworten, "sprich nicht so, hier sind Kinder! Und ich bin sicher, dass ich damit alle Sympathie des Unternehmens zurück gewonnen hätte. Man darf das Unmögliche nicht ausschließen, es rächt sich sonst bitter. S
Aber so weit muss es nicht kommen. Ich bringe zu meiner Verteidigung ein, dass ich das alles ja nicht ernst meine.
Ich würde jetzt gerne noch einmal anfangen. Das hier habe ich übrigens alles auf einer meiner vielen mechanischen Schreibmaschinen geschrieben. Es geht mir gut, danke. S
Jawohl, hurra, wir tun es, sagte Freund F. zu mir sehr gelassen und doch überzeugt. Nächste Woche, sagte er. S Dann redeten wir über Quanten. Das war vor einem halben Jahr. Ich habe ihn seither nicht gesehen. Sie haben es getan. S
Das war kein guter Anfang. Man muss der Realität immer ein bisschen nachhelfen. Sie kann es alleine noch nicht. S
Jawohl, hurra, wir tun es, sagte F. sehr gelassen und überzeugt. Nächste Woche, sagte er. Dann redeten sie über Quanten. Das war vor einem halben Jahr. Er hat F. seither nicht gesehen. S Sie haben es getan. S
Noch besser als Nachhilfe ist Zurschneckemachen. S
Wir tun es, hatte er gesagt. Seither habe ich ihn nicht mehr gesehen. S
Man könnte jetzt lange über veraltete ('überkommene wäre hier treffender gewesen, aber 'über überkommene wäre ziemlich unziemlich. Sehr richtig! S) Erziehungsdoktrinen plaudern. Oder klären, was sie denn nun getan haben, Freund F. und wer auch immer. S Oder monieren, dass es hier nicht um Literatur, sondern um Alltag gehe. S (Oder umgekehrt, ich weiß ja bitte jetzt noch nicht, ob das eine Literatur- oder eine Alltagskolumne wird! S Mit solchen Fragen nämlich müssen wir uns herumschlagen, s. g. Damen und Herren, und das ist wirklich kein Jazzbrunch!) Schließlich ist es auch denkbar, den Autor für unzurechnungsfähig zu erklären und zu entmündigen. S Allein, wer sollte das tun? Hat ja niemand ein Recht über mich
S
Höchstens, dass ich keine Kolumnen mehr schreiben darf. Könnte ja jemand kommen und sagen: "Das ist ziemlich unziemlich, was der da faselt. Dann müsste ich gemaßregelt werden, ich würde Besserung geloben, doch bei der nächsten Gelegenheit käme wieder solch ein Schmarren heraus. Kennen Sie übrigens die Erfahrung, dass man die 'Copy-Paste-Funktion auch im richtigen Leben anwenden will, und zwar dauernd? Und dass man dauernd zwischenspeichert?
S
Also doch eher Alltag als Literatur.
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