Stefan Rosu "Im Künstlerzimmer"
Neuer Leiter im Mozarteum
Österreich ist ihm nicht unbekannt: Dem Deutschen Stefan Rosu, der seit Juni dieses Jahres Direktor des Mozarteum Orchesters Salzburg ist. Denn der gebürtige Osnabrücker, der davor Orchestermanager in Holland war, hat in Wien seine Ausbildung erhalten.
8. April 2017, 21:58
Bezüge zu Österreich,hat er genügend, schließlich hat er hier studiert: Stefan Rosu, gebürtiger Deutscher, der seit 1. Juni dieses Jahres als Nachfolger von Erwin Niese Direktor des Mozarteum Orchester Salzburg ist.
2006 Mozart-Enthaltsamkeit
Im Jubiläumsjahr 2006wird das Mozarteum Orchester bei seinen Konzert-Zyklen fast ohne Mozart auskommen, wie bei der Präsentation Saison 2005/2006 im vergangenen Juni bekannt gegeben wurde. Einen Schwerpunkt werden Robert Schumann und Felix Mendelssohn-Bartholdy bilden. Ganz ohne Mozart geht es aber doch nicht: Zwei Symphonien werden ein "kleiner Beitrag zum Mozartjahr" sein.
Die fünf Konzerte des Mozarteum Orchesters werden vom Verleger Erich Schumann von der WAZ-Mediengruppe unterstützt. Der neue Sponsor ist auch Namensgeber des Zyklus. Über die Höhe des finanziellen Engagements wollten weder Schumann noch der scheidende Orchesterdirektor Erwin Niese etwas sagen. "Wenn es ein künstlerischer Erfolg wird, werde ich sicher weitermachen", so Schumann, der in Salzburg einen großen Teil seiner Freizeit verbringt und eine starke Affinität zur Musik Mozarts hat, eine längere Partnerschaft mit dem Mozarteum Orchester an.
Ruzicka-Uraufführung
Neben Werken von Schumann und Mendelssohn wird sich das Mozarteum Orchester auch der neuen Musik widmen: Geplant ist die österreichische Erstaufführung eines Werkes von Peter Ruzicka. Die Solisten Miah Persson, Topi Lehtipuu und David Wilson-Johnson treten unter Dirigent Ivor Bolton in Hadyns "Die Schöpfung" auf.
Erneuerung abgeschlossen
Im Jänner dieses Jahres entschied sich der Orchesterausschuss nach einem mehrstündigen Hearing einstimmig für Stefan Rosu, den bisherigen Orchestermanager des Radio Filharmonisch Orkest Holland. Er folgt Erwin Niese, dessen Vertrag am 1. September 2005 endet. Geplant ist eine Übergabezeit vom alten zum neuen Direktor des Mozarteum Orchesters.
"Damit ist nach dem Wechsel des Chefdirigenten im Vorjahr mit der Neubestellung des kaufmännischen Direktors die personelle Erneuerung an der Spitze des Mozarteum Orchesters vollendet", meinte Landeshauptmann-Stellvertreter Othmar Raus.
Orchestermanager in Holland
Stefan Rosu wurde 1960 in Osnabrück geboren und war seit 1998 Orchestermanager des Radio Filharmonisch Orkest Holland, eines der bedeutendsten großen Sinfonieorchester der Niederlande. Unter Edo de Waart als Chefdirigent widmete sich der aus 125 Musikern bestehende Klangkörper nicht nur der großen Symphonik des 19. und 20. Jahrhunderts, sondern auch der zeitgenössischen europäischen und nordamerikanischen Musik.
Wenngleich international nicht so bekannt wie das Mozarteum Orchester, sei das von Rosu gemanagte Radio Filharmonisch Orkest wirtschaftlich sogar etwas größer, hieß es bei Rusus Präsentation.
Ausbildung in Wien
Der neue Direktor freut sich, wieder nach Österreich zurückzukehren, wo er 15 Jahre lang lebte. Er hat am Konservatorium der Stadt Wien im Fach Musikpädagogik seine Lehrbefugnis erhalten und war danach als Gymnasiallehrer in Wien tätig. Nach Abschluss eines Post-Graduate-Lehrgangs für Kulturelles Management an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Wien wechselte Rosu in das Kulturmanagement:
Er arbeitete für das Donaufestival, für die Viennale, für die Österreichische Galerie im Schloss Belvedere und das Klangforum Wien. Im Jahr 1995 holte ihn Franz Willnauer als künstlerischen Betriebsdirektor an das Schleswig-Holstein Musik Festival. 1998 übernahm er die Geschäftsführung des Radio Filharmonisch Orkest Holland. Parallel absolvierte er zwischen 2002 und 2004 an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien das Doktoratstudium Musiksoziologie/Kultursoziologie.
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Mozarteum Orchester Salzburg