Um über die Premiere etwas zu hören

Monika Meister, Uniprofessorin

Im Lauf der Jahre ist Monika Meister sehr hörempfindlich geworden. Weil sie "diese Berieselung und Unterbrechung durch Werbung, die es in anderen Sendern gibt," nicht mehr aushält, hört sie mittlerweile ausschließlich Ö1.

Ö1 ist ein Struktur bildendes Tagesablaufmoment. Ich weiß nicht, ob das gut ist, aber es ist so. Es ist das erste, was ich mache, wenn ich aufwache: Ich schalte das Radio ein, höre "Gedanken für den Tag" (mittlerweile mag ich die) und das Morgenjournal. Die Musikprogrammierung am Morgen, die erscheint mir etwas zu beliebig.

Wenn ich zu Hause bleibe, höre ich dann das "Radiokolleg", das oft sehr spannend ist, und die anschließenden Konzerte. Früher war da öfter Kammermusik zu hören, das geht mir ab: kommentierte Kammermusik. Am Abend hör ich nie Radio, komischerweise, außer ich weiß, da ist was, was ich unbedingt hören will.

Mit welcher Erwartung ich Ö1 einschalte? Dass ich die neuesten Informationen zu Politik und Kultur bekomme. Das ist in meinem Beruf (Vorstand des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien, Anm. d. Red.) wichtig. Wenn eine Premiere war, auch wenn ich sie selbst gesehen habe, will ich morgens darüber etwas hören.

Ö1 ist meistens informativ und professionell. Bei den Musiksendungen wünsche ich mir mehr Kammermusik und Jazz, moderiert, erklärend, vermittelnd. Und Rock- und Popmusik auf hohem Niveau, gut präsentiert. Ich weiß nicht, wie gut das zu Ö1 passt, ich würde es aber genauso gern wie Kammermusik oder Operngeschichte hören, denn gute Popmusik schätze ich ebenso wie klassische Musik. Nur finde ich leider keine Zeit mehr, um mich über die neuesten Trends in der Pop- und Rockmusik zu informieren. Aber es würde mich sehr interessieren.

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Lukas Beck