
WIENER STAATSOPER
Opernabend - Live aus der Wiener Staatsoper
Richard Strauss: "Arabella"
Mit Camilla Nylund (Arabella), Sabine Devieilhe (Zdenka), Michael Volle (Mandryka), Wolfgang Bankl (Graf Waldner), Margaret Plummer (Adelaide), Michael Laurenz (Matteo), Norbert Ernst (Graf Elemer), Martin Häßler (Graf Dominik), Clemens Unterreiner (Graf Lamoral), Ilia Staple (Die Fiakermilli) und Stephanie Maitland (Eine Kartenaufschlägerin).
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper; Dirigent: Christian Thielemann.
[Live-Übertragung aus der Wiener Staatsoper, in 5.1 Surround Sound)
19. April 2025, 19:00
Mit Arabella ging eine der bemerkenswertesten Partnerschaften der Operngeschichte zu Ende; das Werk stellt die letzte gemeinsame Arbeit von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal dar. Per Telegramm hatte sich der Komponist noch für die letzten Änderungen des Dichters bedankt, Hugo von Hofmannsthal hat die Depesche aber nicht mehr geöffnet; sie erreichte ihn am 15. Juli 1929, dem Tag des Begräbnisses seines Sohnes Franz, der kurz zuvor Selbstmord begangen hatte. Am selben Tag erlag der Dichter einem Schlaganfall.
Die Ursprünge von Arabella reichen bis in das Jahr 1910 zurück. Damals schrieb der Dichter die Novelle Lucidor, Figuren zu einer ungeschriebenen Komödie. Elektra, die erste Zusammenarbeit von Strauss und Hofmannsthal war gerade ein Jahr zuvor als Uraufführung über die Bühne der Dresdner Staatsoper gegangen, Der Rosenkavalier, ein weiteres gemeinschaftliches Erfolgswerk sollte ein Jahr danach folgen. Nach Fertigstellung der Ägyptischen Helena im Herbst 1927 bat der Komponist den Dichter um ein neues, nach Möglichkeit unterhaltendes Libretto. Hugo von Hofmannsthal stellte dem Komponisten daraufhin ein Lustspiel in Anlehnung an Lucidor vor. Das Szenarium habe "einen Hauch von Rosenkavalier in sich, eine sehr reizende Frauenfigur in der Mitte, rund um sie meist junge Männer, auch etliche Episoden - keinerlei äußere Verwandtschaft oder Ähnlichkeit mit dem Rosenkavalier, aber eine innere Verwandtschaft", so der Dichter, der sich für die Vertonung der "operettenhaften" Handlung einen noch leichteren, französischeren Stil als jenen des Rosenkavaliers wünschte.
Im umfangreichen Briefwechsel zwischen Strauss und Hofmannsthal ist die Entstehung der Oper nahezu lückenlos dokumentiert - bis hin zu jenem letzten Schreiben des Komponisten, dass sein langjähriger Partner nicht mehr lesen konnte. Erschüttert durch den Tod des um zehn Jahre jüngeren Dichters, komponierte Strauss die Oper in jener Textfassung, die beim Tode Hofmannsthals vorlag. "Hofmannsthals herrliches Buch komponierte sich wie Butter", sollte der Komponist später dem Journalisten Ludwig Karpath mitteilen und eine Woche vor der Uraufführung in Dresden1933 ist in einem Brief des Tonschöpfers an seine Frau zu lesen: "Ich habe Arabella, Text wie Musik, stark unterschätzt. Das Buch ist glänzend, sehr dramatisch und menschlich interessierend, rührend und ergreifend."
Seit 2006 spielt die Wiener Staatsoper Arabella in einer Inszenierung von Sven-Eric Bechtolf; 51-mal ist diese Produktion seither gezeigt worden. Nach sechsjähriger Spielplanabsenz kehrt "Arabella" nun ins Repertoire der Staatsoper zurück - erstmals in Wien dirigiert von "Pult-Magier" Christian Thielemann - nach Ariadne auf Naxos und Frau ohne Schatten erst seine dritte Strauss-Oper an dieser Bühne.
Service
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