Revueartig Szenen, kitschige Elemente
draußen tobt die dunkelziffer
Im Wiener Volkstheater fand die Uraufführung des neuesten Stückes von Kathrin Röggla statt. "draußen tobt die dunkelziffer". Es geht dabei um Verschuldung und Figuren, die in finanzielle Nöte geraten sind. Das Premierenpublikum hat eifrig applaudiert.
8. April 2017, 21:58
Am 8. Juni fand im Wiener Volkstheater die Uraufführung des neuesten Stückes von Kathrin Röggla statt. "draußen tobt die dunkelziffer" ist ein Auftragswerk des Volkstheaters in Kooperation mit den Wiener Festwochen für die 1971 in Salzburg geborene Schriftstellerin.
Regie führte Schorsch Kamerun, Sänger und Songschreiber der Punkband "Die Goldenen Zitronen", Performer und Aktionskünstler.
Schuldner und Finanzberater
Schuldner, die tot sind, und durch die ihre Finanzberater sprechen. So werden die Figuren des Stückes von Schorsch Kamerun, dem Spielleiter oder Showmaster auf der Bühne dargestellt.
Gleich zu Beginn fährt ein Teil der Bühne aus dem Orchestergraben empor, gespielt wird vor der Hinterseite von Kulissen auf einer Drehbühne. Die Szenerie wird von kitschigen Elementen dominiert, mal einer goldenen Kunstpalme, dann wieder von einem weißen Springbrunnen oder Spielautomaten. Revueartig wechseln Szenen, Stil und Figuren.
Unzufriedene Autorin
Immer wieder greift Schorsch Kamerun ins Geschehen ein, auch um Szenen zu unterbrechen und etwa das Publikum zum Mitmachen zu animieren, sei es um mitzusingen, oder ihn am Handy anzurufen, um über Geldprobleme zu diskutieren.
Kathrin Röggla hat für das Stück über ein halbes Jahr akribisch recherchiert, ihr war klar, als sie sich auf das Projekt eingelassen hat, dass ihr Text wohl eher als Baustein verwendet werden würde, neben anderen szenischen Elementen. Mit dem Resultat ist sie unzufrieden, das Premierenpublikum hat jedoch eifrig applaudiert.
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