Intensive Rollenpräsenz

Frau mit Prinzipien

Karita Mattila gilt als international gefragte und gefeierte Sopranistinnen. Die gebürtige Finnin hat eine bisher makellose Karriere an den bedeutendsten Opernhäusern und Konzertpodien der Welt hingelegt. Sie hat dabei ihre Prinzipien.

Karita Mattila gilt als eine der international gefragtesten und gefeiertsten Sopranistinnen. Die gebürtige Finnin hat eine bisher makellose Karriere an den bedeutendsten Opernhäusern und Konzertpodien der Welt hingelegt. Ihre Dirigenten dabei waren Größen wie Abbado, Gergiev, Haitink, Tate, Mehta, Salonen, Marriner und viele andere. Darunter aber auch noch der mittlerweile verstorbene Sir Georg Solti.

Bühnenpräsenz

Aus einem sehr musikbegeisterten Elternhaus stammend, war ihr der Gesang sozusagen bereits in die Wiege gelegt. International machte sie 1983 mit dem ersten Platz beim Cardiff Gesangswettbewerb auf sich aufmerksam. Erste Platteneinspielungen folgten. Sie widmete sich Mozart. Gerade das verlangte von ihr die weitere Perfektionierung ihrer stimmlichen Möglichkeiten.

Seit den 90er Jahren erweiterte sie ihre Rollen im lyrisch-dramatischen Fach. Neben anspruchsvollen slawischen Opern wie "Katja Kabanowa", "Jenufa", "Eugen Onegin", usw. bewegte sie sich in Richtung Wagner. Mit der Elsa in "Lohengrin" oder die Senta in "Der fliegende Holländer" oder auch Beethovens "Fidelio" lebte sie ihre leidenschaftliche Bühnenpräsenz aus.

Top-Angebote

Die Publikumsbegeisterung, die sie jeweils auslöst verdankt sie, neben Stimme und Spielfreude, auch ihrer Attraktivität, die mittlerweile von fast allen Sängerinnen auf der Bühne eingefordert wird. Dass sie zur Oberliga des Opernimperiums zählt, dafür sprechen ihre Gagen, wie sie erfreut in einem Interview erzählte. Aber auch "Der Rang einer/s Sängerin/s bemisst sich nach Aufrittsorten und Rollen."

Trotz unzähliger Angebote lässt sie sich von verlockenden Gagenangeboten nicht verleiten. Sie bleibt strikt bei 45 bis 60 Abenden pro Jahr. Dafür will sie sich genau vorbereiten und sich nicht verausgaben. Denn Reisen und zu viele Auftritte strengen sehr an. Zum Leidwesen ihres Managers und anderer, wie sie meint. Launig schenkte sie seinerzeit auch ihrem Ehemann reinen Wein ein: "Ich sagte ihm: 'Mit mir wirst du nicht reich werden'. Doch er wollte trotzdem. Und es ist ein ganz nettes Leben geworden".

Rollenvielfalt

Das schwere deutsche Fach alterniert sie seit Jahren auch mit dem lyrisch-italienischen. Puccinis "Manon Lescaut" oder die Elisabeth in Verdis "Don Carlos" sind davon ein kleiner Auszug. Auch die Amelia in "Un ballo in maschera" zählt dazu. Mit dieser Rolle ist sie auch an allen großen Opernhäusern der Welt zuhause: an der Met, an der Opera National in Paris oder an Covent Garden. Nur an der Wiener Staatsoper ist sie generell kaum zu hören...

Von Ihrer Impulsivität und ihrer überzeugenden Rolleninterpretation kann man sich durch die Übertragung des "Un ballo in maschera" am Samstag, 21. Mai 2005, 19:30 Uhr ein Bild machen. Ihr Partner in dieser Covent Garden Einstudierung ist Marcelo Alvarez.

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