Musiker - Komponist - Arrangeur - Lehrer

Happy Birthday, Mister Lee Harper!

Der in Salzburg lebende amerikanische Trompeter und Flügelhornist Lee Harper feierte am 27. Februar seinen 60. Geburtstag. Aus diesem Anlass stellte er eine Big Band zusammen, mit der es im Salzburger Urbankeller so richtig zur Sache ging.

Ausschnitt aus Geburtstagsparty im Urban-Keller

Er habe, sagte einmal die Organistin Barbara Dennerlein, so viel mit Jazzlegenden gespielt, bis er selbst eine geworden ist. Wilson Leroy Harper, genannt Lee, wurde am 27. Februar 1945 in Camp Le Jeune in North Carolina geboren. Von seinem Vater erhielt er als Junge ersten Trompetenunterricht. Bald spielte Lee Harper in verschiedenen Schulorchestern und Bands.

Der Städteplaner

Zunächst war eine Karriere als Jazzmusiker noch nicht abzusehen. Zwar trat Lee Harper immer wieder als Trompeter auf, in erster Linie aber widmete er sich seinem Studium der Politikwissenschaft an der Washington State University. Nach dem Studienabschluss arbeitete er als Städteplaner in Seattle für die amerikanische Regierung.

Bald aber kehrte er zum Jazz zurück. Ausschlaggebend neben der Liebe zum Jazz war, wie Harper in einem Interview für die Ö1 Jazznacht (Sendung am 12.3.2005) erzählt, dass die Regierung immer mehr Geld für die Rüstung ausgab und die Mittel für humanitäre Projekte kürzte. "Eine ähnliche Situation wie heute", ergänzt der Musiker.

Up to Europe!

Harper übersiedelte 1972 nach Europa, wo sein schnörkelloser und zeitloser Stil besonders gut ankam. Seine ersten Stationen in Europa waren Paris, Salzburg und München. Besonders die süddeutsche und österreichische Szene verdankt dem "American in Europe“ wichtige Impulse.

Harper spielte und arbeitete mit einer großen Zahl von Musikern wie Hans Koller, Bobby Jones, Mal Waldron, Al Porcino, Caterina Valente, Art Farmer, Bosko Petrovic und vielen anderen. Auf unzähligen Platten und CDs wirkte Harper mit, Dutzende Scheiben kamen unter seinem Namen heraus.

Wien und Salzburg

1979 lernte Lee Harper Erich Kleinschuster kennen, der ihn für sein Quintett und die ORF-Big-Band verpflichtete. Harper blieb in Wien, wo er bald fixer Bestandteil der Szene wurde.

1985 übersiedelte der Künstler, der mit einer Salzburgerin verheiratet ist, in die Mozartstadt, in der er heute noch lebt. Dort setzte er seine internationale Laufbahn fort. Er spielte u.a. mit Barbara Dennerlein, Carl Drevo, Heinz von Hermann, Karen Edwards, der Frankfurt Jazz Connection, Bill Elgart, Wayne Darling und Russ Spiegel und unternahm auch ausgedehnte Tourneen.

Der Lehrer - das Orchester

Seit 1987 pendelt Lee Harper zwischen Salzburg und Klagenfurt. In Klagenfurt unterrichtet er am Kärntner Landeskonservatorium Jazztrompete und Flügelhorn. Harper ist auch ein glänzender Komponist und Arrangeur. Mehr als 100 Kompositionen und Arrangements warten noch auf die Uraufführung. Und unermüdlich wird von ihm weiter arrangiert.

Gelegentlich stellt der universelle Musiker seine "Little Big Band’ zusammen. So war es auch im Vorfeld seines 60. Geburtstages. Er arrangierte Songs von ihm bzw. von Wayne Shorter und holte sich Lehrer, Absolventen und Studierende des Konservatoriums in Klagenfurt. Man probte, absolvierte Auftritte in Slowenien und Kärnten - und präsentierte sich eingespielt im Urbankeller in Salzburg.

Hör-Tipp
In der Ö1 Jazznacht am Samstag, dem 12. März, ist Lee Harper zu Gast bei Herbert Uhlir.

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Lee Harper