Urgestein der heimischen Bluesszene

Al Cook - The white King of black blues

Al Cook gilt als Urgestein der heimischen Bluesszene. Zunächst noch belächelt, leistete er ab Mitte der 60er Jahre ungeheuer viel. Seit mehr als vier Jahrzehnten steht er mittlerweile auf der Bühne.

Elvis gab den Ausschlag

Geboren wurde Al Cook am 27. Februar 1945, wuchs aber im Nachkriegs-Wien auf. Zunächst wollte er Astronom werden. Seine Eltern konnten sich aber eine wissenschaftliche Ausbildung ihres Sohnes nicht leisten. Al Cook sollte eine Mechanikerlehre beginnen. Am ersten Arbeitstag trifft er eine folgenschwere Entscheidung. Nach dem Besuch eines Elvis-Presley-Films beschließt Al Cook Musiker zu werden.

Das falsche Publikum

Nach Jahren intensiven Selbststudiums steht Al Cook am 17.10.1964 das erste al auf der Bühne - vor dem falschen Publikum. Das war ratlos und goutierte die Darbietung keineswegs. Zudem war es mit dem Beatles-Boom schwer geworden für einen jungen Rock'n Roll Sänger und Gitarristen Karriere zu machen. Al Cook wandte sich dem Blues zu, dem authentischen Blues. 1970 entdeckte ihn eine Wiener Plattenfirma. Schnell wurde Al Cook zum Star der heranwachsenden Szene.

Pionierarbeit

Al Cook hat sich bis heute dem authentischen Blues verschrieben. Seine Auftritte sind auch von pointierten Zwischentexten gekennzeichnet, in denen er launig die Geschichte des Blues erläutert. Er hat viele junge Musiker zum Blues gebracht; Erik Trauner etwa, der ja selbst als weitere Blueslegende gilt.

Al Cook, der gern auch als Gesamtkunstwerk bezeichnet wird, ist sich immer treu geblieben. Verlockende Angebote von Plattenfirmen lehnte er eisern ab, ebenso Auftritte, die ihn zwar mit den ganz großen Stars der internationalen Szene zusammengebracht hätten, die ihm aber zu kommerziell erschienen.

Exzentrik und Unberechenbarkeit

Manche beschreiben Al Cook als exzentrisch, eben weil er sich und seinem Stil so treu bleibt, dass er jede Abweichung vom ursprünglichen Blues vehement ablehnt. Al Cook tritt solo auf und oft mit seiner Band. Charlie Lloyd wurde im Lauf der Jahre Cooks Leibpianist. Schlagzeuger Harry Hudson dürfte einer der wenigen sein, die sich Cooks manchmal auftretenden unberechenbaren Gefühlsausbrüchen anpassen kann. Alle drei bilden eine kongeniale Band.

Blues Kitchen

Auf der neuen CD Al Cooks versammelt der Meister zahlreiche Bluesfreunde. Gemacht ist die CD wie eine US-amerikanische Radio Show, durch die Al Cook führt. Titel der CD: "Al Cook presents: The Birmingham Jam - A Fictional Radio Show". Mit dabei sind unter anderem Katie Kern und Siggi Fassl.