Willi Astors "Wortstudio"

Verbalkunst in Reinkultur

Einen bunten Blumenstrauß wortakrobatischer Rundumschläge hat Willy Astor für seine geneigte Hörerschaft in seinem "Wortstudio" verteilt. Satirisch, spöttisch, oft skuril und immer originell erzählt der Münchner Geschichten, die aus dem Fundus "Alltag" stammen.

Ausschnitt aus neuem Programm

Bei ihm bleibt kein Buchstrabe neben dem anderen, er ist nur "vorlaut deluxe": Willy Astor, der gelernte Maschinenbautechniker, der als Münchener "Aloneunderholer“ auszog, um die Sprache gewaltig durchzuschütteln. Im Rahmen einer Österreich-Tournee, stellt er ab 1. Dezember im "Vindobona" sein neues Programm "Wortstudio“ vor - ein bunter Blumenstrauß wortakrobatischer Rundumschläge.

Lachen, bis der Arzt kommt

Innerhalb der deutschsprachigen Humorlandschaft ist Willy Astor ist ein Phänomen. Eigentlich will er gar kein Kabarettist sein. Trotzdem lachen die meisten über seine Witze. Das liegt in erster Linie an seiner Vorliebe, Begriffe von ihrer ursprünglichen Bedeutung zu befreien, um sie dann im neuen Licht des Humoristen erstrahlen zu lassen.

Unter dem Motto "Tausend und einer lacht“ erzählte er schon Prominenten-Märchen, die preisgeben, warum Brook "schielt" oder was Stallone zu Sylvester trägt. Willy Astor fischte im Laufe seiner mittlerweile schon bald 20-jährigen Bühnenkarriere immer wieder im Silbensee der deutschen Sprache, bis er Wortkreationen wie Swatchwatchsketch, Radkäppchen oder "Lunge, komm bald wieder" zutage förderte und um selbige eine Geschichte erfand.

Zu Besuch auf den Spirituosen

Für sein "Wortstudio“ begab sich Willy Astor vergangenen Sommer auf die Spirituosen, um dort seine Literwochen zu verbringen. Ein knallharter Einsatz, dem der Entertainer ein Lied gewidmet hat, dessen Geschichte aus Namen von hochprozentigen Getränken gemixt ist.

Astors neuer Blickwinkel auf von ihm zweckentfremdete Begriffe ist nicht immer tiefsinnig, aber zumeist doch recht komisch. Die Devise des Künstlers: Jeder Gedanke - und mag er noch so absurd sein - muss gnadenlos zu einem wortgewaltigen Ende gebracht werden. Auch wenn die Pfade der Logik längst schon verlassen worden sind, hält der Münchener eisern durch und nimmt sein Publikum mit auf doch recht absurde Reisen.

Der Junge vom Münchener Hasenbergl

Der Gegenpart zu seiner oft sehr verdrehten Gedankenwelt ist Willy Astor selbst, der sympathische junge Mann von nebenan. Bei seinen Auftritten verzichtet er vollkommen auf die großen Effekte. Er hat weder ausgeklügelte Lichtspiele noch andere diffizile Show-Elemente anzubieten. Denn wenn er sein Publikum schon an Grenzen führen soll, dann an die des Lachvermögens.

Für die wertgeschätzten Freunde guten Humors hat "der Junge vom Münchener Hasenbergl" in seinem neuen Programm u. a. auch als vergessener Sohn Mannheims eine Hip-Hop-Parodie auf Fasermacker anzubieten und eine Ode an das Österreich. Für ungetrübte Heiterkeit ist jedenfalls gesorgt, wenn er mit seinem "Wortstudio" erstmals am 1. Dezember im "Vindobona" mit seinen Texten und Liedern Verbalkunst in Reinkultur betreibt.