Verehrt als Erfinder von Pfeil und Bogen
Ein altes mythisches Fabelwesen
Er gilt als Zeichen von Glück und Wohlstand: Der Schütze. Er stellt ein altes mythisches Fabelwesen dar und wird als Erfinder von Pfeil und Bogen verehrt. In diesem Zeichen findet man prominente Künstler wie Benjamin Britten oder - nomen est omen - Heinrich Schütz.
8. April 2017, 21:58
Mit dem zu Ende gehenden Jahr sind wir im Sternbild des Schützen angelangt. Es stellt ein altes mythisches Fabelwesen dar, nämlich den Kentauren Chiron oder Cheiron, der eine rühmliche Zierde seines Geschlechts war.
Er wird als Erfinder von Pfeil und Bogen verehrt, und unterwies spätere Kapazitäten wie Herkules, Achilles und Jason in dieser Fertigkeit, ebenso wie im Spielen der Lyra. Unvorsichtiger Umgang mit vergifteten Pfeilen brachte ihm eine chronische Krankheit ein, die der gütige Zeus mit seiner Versetzung an den Sternenhimmel beendete.
Weise, hilfsbereit und gastfreundlich
Die Kentauren waren wilde Geschöpfe mit einem menschlichen Oberkörper und einem Pferdeleib, zumeist gewalttätig und trunksüchtig. Nur der unsterbliche Chiron galt als weise, hilfsbereit und gastfreundlich. Cheiron schenkte Achilles nach dessen Abschlussexamen eine Lanze aus Eschenholz, mit welcher dieser die Amazonenkönigin Penthesilea vor Troja tötete.
Die Dialektik von Liebe und Krieg - sie begegnet uns in den Amazonen, im Begriff des Liebeskrieges, in Monteverdis "Canti guerreri et amorosi", und in Büchners und Bergs "Wozzeck". Nicht zufällig ist ja auch Amor immer mit Pfeil und Bogen dargestellt, ein rechter und höchst gelehriger Schüler des Cheiron.
Berühmte Schütze-Geborene
In "Sunday Morning" aus "Four Sea Interludes" schildert er einen sonnenüberfluteten Sonntagmorgen, Vogelstimmen, fröhliches Geläute naher Kirchenglocken: Der Schütze Benjamin Britten (1913-1976). Er schreibt Klänge nicht wie die Natur sie produziert, sondern genau so, wie sie in einem bestimmten Menschen in einem bestimmten Augenblick gehört werden.
Zu den berühmten Schützen zählen weiters Hector Berlioz, Jean Sibelius und Heinrich Heine. Und noch ein Komponist muss erwähnt werden: Anton von Webern der am 3. Dezember geboren wurde.
... und als Familienname
Der Schütze - das ist auch ein Familienname geworden. So weist das Telefonbuch weist in deutschsprachigen Ländern ungemein viele Schützen auf, die ganz fraglos alle Rang und Bedeutung haben.
In der Kunst ist aber ein Schütze seit weit über dreihundert Jahren konkurrenzlos: Heinrich Schütz (1585-1672), der zudem ein vehementer Pazifist war. Wenn er sich bedeutend gab, nannte er sich mit dem lateinischen Wort für das Sternbild Sagittarius, das war damals so Mode.