Historische Aufnahmen und Raritäten
Unsterblicher Meister des Verismo
Seine Werke bürgen bis heute für ausverkaufte Häuser: Giacomo Puccini (1858-1924). Zu hören sind in dieser "Apropos Oper"-Gedenkausgabe Ausschnitte aus allen seinen Hauptwerken, aber auch aus Raritäten. Die prominenten Interpreten reichen von Caruso bis zur Callas.
8. April 2017, 21:58
Diese "Apropos Oper"-Ausgabe steht ganz im Zeichen des 80. Todestages von Giacomo Puccini, der sich am 29. November jährt. Noch immer ist sein Name ein Garant für ausverkaufte Häuser und für Bestseller-Auflagen am Bild- und Tonträgersektor. Präsentiert werden vor allem historische Einspielungen von Puccinis Hauptwerken. Und da ist die Auswahl an Studioaufnahmen und Livemitschnitten ja nahezu grenzenlos.
Es wird aber auch sein 1905 geschriebenes Requiem für Chor, Soloviola und Orgel, ein nahezu unbekanntes Werk aus seinem Oeuvre, das Puccini anlässlich des vierten Todestages von Giuseppe Verdi komponiert hat, zu hören sein. Diese Aufnahme entstand vor einem knappen Jahrzehnt mit einem Ensemble aus Cambridge unter Geoffrey Webber und galt damals als "CD-Weltpremiere".
An Kehlkopfkrebs gestorben
Giacomo Puccini starb 1924 in einer Spezialklinik in Brüssel an einem Kehlkopftumor. Über seine unsäglichen und letztlich doch erfolglosen Operationsqualen hat er selbst in Briefen noch detailliert berichtet. Und es war ihm nicht mehr vergönnt, auf einer der Orgeln seiner Heimatstadt Lucca etwa über seine letzte Oper zu improvisieren, wie er es früher so gerne getan hatte.
Zu hören wird daher auch eine Orgel-Transkription seiner "Turandot" sein, die Thomas Schmögner auf der Orgel von "San Pietro Somaldi" in Lucca spielt.
Eine Reverenz vor "Nebenan"
Ein Beitrag der Opern-Sendung zum Ö1 Schwerpunkt "Nebenan", der Ungarn gewidmet ist, wird eine Aufnahme von Puccinis "Manon Lescaut", seinem 1893 uraufgeführtem erstem Welterfolg, sein:
Erzsébet Házy und Róbert Ilosfalvy, zwei Stars der Budapester Oper in den 1960er- und 1970er Jahren, sind mit dem Duett in ungarischer Sprache unter Maestro Lamberto Gardelli in einer Aufnahme des ungarischen Rundfunks aus dem Jahr 1961 zu hören.
"La Boheme" bis "Turandot"
Die Sendung präsentiert Ausschnitte aus Puccinis "La Boheme", "Tosca", Butterfly", aus dem "Mädchen aus dem goldenen Westen", dem "Trittico", also "Il Tabarro", "Suor Angelica" und "Gianni Schicchi" sowie "Turandot".
Von Caruso bis Mastromei
Zur Interpreten-Prominenz dieser Puccini-Gedenksendung zählen u. a. Fernando de Lucia, Enrico Caruso, Geraldine Farrar, Emmy Destinn, Pasquale Amato, Maria Jeritza, die Verismo-Primadonna des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts,.Helge Rosvaenge, Alfred Piccaver, Beniamino Gigli, Magda Olivero, die große Verismo-Spezialistin, Renata Tebaldi, Tito Gobbi, Giuseppe Taddei sowie Gian-Piero Mastromei.
"Turandot" mit der Callas
In der erst eineinhalb Jahre nach seinem Tod an der "Mailänder Scala" uraufgeführten "Turandot" wird Maria Callas zu hören sein. Sie hat diese Partie nur am Beginn ihrer Karriere etwa zwei Dutzend Mal bis 1949 gesungen.
Die Callas hat diese anstrengende Rolle erst wieder 1957 für die Plattenaufnahme unter Tullio Serafin mit dem Chor und Orchester der "Mailänder Scala" und Eugenio Fernandi als Kalaf einstudiert.