Schutzprogramme gegen Internet-Schädlinge

Viren, Würmer und Trojaner

Laut Statistik haben in Österreich 94 Prozent aller größeren Firmen und 40 Prozent der Haushalte einen Internetanschluss. Für beide Seiten gibt's dabei ein Problem: die mangelhafte Sicherheit. Denn noch nie gab es so viele Angriffe durch Viren, Trojaner oder Spams wie heuer.

Hans Zeger von der ARGE-Daten über Vorbeugemaßnahmen

Kein Unternehmen, kein privater Internet-Nutzer hat nicht schon unliebsame Bekanntschaft mit Störenfrieden gemacht. Von der Werbeflut aus dem Internet über das Ausspionieren von Passwörtern bis zu Abstürzen ganzer Systeme reicht die Palette jener Schäden, die Viren, Würmer oder Trojaner verursachen. Niemand kommt mehr um teure Schutzprogramme herum. Das alles kostet aber Zeit und Geld. Trotzdem: Mit etwas Vorsicht beim Internet-Surfen und beim Mail-Verkehr lassen sich viele Probleme vermeiden.

Die häufigsten Störenfriede und die Folgen

Besonders häufig sind Angriffe auf das Mail-System, mit dem Ziel, Netzwerk und Datenleitungen lahm zu legen. Auch Erpressung per Internet gibt es in Österreich: Laut Bundeskriminalamt wurde versucht, ein Internet-Wettbüro zur Bezahlung von 20.000 US-Dollar zu zwingen. Durch eine große Menge gleichzeitiger Abfragen sollte dabei das ganze System blockiert werden. Das kann bis zum Ruin einer Firma führen.

Zahlen über das Ausmaß der Schäden aus dem Internet gibt es nicht, auch nicht über die Kosten, die durch Reparaturen und den Aufwand für Sicherheit entstehen. Fachleute schätzen eine Größenordnung von mehreren hundert Millionen Euro pro Jahr.

Zeitprobleme vorrangig

Wenn ein Virenangriff den Computer zu Hause lahm legt, kann ein Privatanwender zwar oft selbst eine Neuinstallation von Betriebssystem und Programmen bewältigen. Hier geht es weniger ums Geld, als um Zeit. Auch das regelmäßige Warten von Schutzprogrammen und Betriebssystem sei aufwändig, betont Hans Zeger von der ARGE Daten, einem Verein, der sich speziell mit Datenschutz befasst.

Die Palette der Schädlinge im Überblick

Viren
sind kleine Programme, die etwa als Anhang von E-Mails auf den Computer geschleust werden. Sie können sich selbst vervielfältigen und zum Beispiel eine ganze Festplatte unbrauchbar machen.

Würmer
sind darauf programmiert, sich möglichst schnell weiter zu verbreiten. Unter der steigenden Flut von E-Mails kann ein Netzwerk ersticken.

Trojaner
sind oft getarnt als kleine Anwendungs-Programme. Unbemerkt vom Benutzer sammeln sie Daten. Zum Beispiel welche anderen Programme, Passwörter oder Kreditkartennummern er benützt.

DDOS-Attacke
DDOS steht für distributed-denial-of-service. Darunter versteht man den Angriff auf einen bestimmten Computer, um ihn lahmzulegen. Zum Beispiel, indem Tausende andere Computer gleichzeitig Daten abfragen.

Spam
ist eigentlich ein Markenname von Dosenfleisch. Im Internet versteht man darunter unverlangt und massenhaft zugesandte Werbemails. Sie sind in der Regel nicht gefährlich, aber durch die große Menge lästig.

Dialer
sind Einwahl-Programme, die eine Verbindung zum Internet herstellen. Sie verbinden in der Regel unbemerkt zu teuren Mehrwertnummern.

Phishing
ist das Ausspionieren von Passwörtern, zum Beispiel für ein Online-Bankkonto. Betrüger lassen E-Mails oder Webseiten so aussehen, als ob sie von der gewohnten Bank stammen und fordern zur Preisgabe des Passworts auf.

Schutzprogramme und Vorsichtsmaßnahmen

Gute Virenscanner kosten um die EUR 30 und können meist ein Jahr lang aktualisiert werden. Kostenlose Virenscanner, wie sie Computermagazinen beigelegt sind, sind laut Verein für Konsumenteninformation oft genauso gut.

Nutzer eines Breitband-Anschlusses sind besonders durch Viren gefährdet: Es gibt spezielle Schädlinge, die nach offenen Computeradressen, so genannten IP-Adressen suchen und dort angreifen. Nutzer eines Modems sind weniger betroffen.

Hier droht wiederum Gefahr von Dialer-Programmen: Diese leiten unbemerkt zu Mehrwertnummern um, die bis zu EUR 3,60 pro Minute kosten.

Viele Probleme mit Viren, Spams oder Dialern ließen sich vermeiden, sagen Computerfachleute: Nicht jede Internet-Seite eines unbekannten Anbieters ansurfen, nicht jedes E-Mail mit zweifelhaftem Inhalt öffnen, nicht überall im Internet Namen und E-Mail-Adresse hinterlassen.

Download-Tipp
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Links
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