Neue Facetten bei Joe Zawinul's Syndicate

Live at Birdland Vienna

Ein afro-orientalisch-karibisches Rhythmusgeflecht voller Energie und Kraft brachte das neue Programm von Joe Zawinul. Der Meister an den Synthesizer-Tasten scharte in seinem Birdland die weltbesten Musiker ihres Fach zu einem Furioso der Sonderklasse um sich.

CD-Ausschnitt von Joe Zawinul Syndicate's World Tour

Wenn Joe Zawinul ein neues Programm ankündigt, dann kann man davon ausgehen, dass der Veranstaltungsraum prall gefüllt, das Konzert ausverkauft ist. So war dies natürlich auch am 29.September in Zawinuls neuer Club-Heimstätte, seinem Birdland. Wie seiner Zeit Miles Davis hat er, um seiner Musik neue Facetten hinzuzufügen, Musiker um sich geschaart, die zu den weltbesten ihres Fachs gehören.

Der Schlagzeuger Karim Ziad

In Algier geboren, ging der Schlagzeuger Karim Ziad als 20-Jjähriger nach Paris. Auf diesem musikalisch fruchtbaren Boden ergaben sich rasch Zusammenarbeiten mit Musikern aus aller Welt, die sich im multikulturellen Paris eingefunden hatten. Ziad nahm Platten mit Nguyen Le auf (Maghreb & Friends), spielte bei Cheb Mami und letztendlich natürlich auch bei Joe Zawinul. 2001 brachte der Percussionist, Sänger und Schlagzeuger sein erstes Album unter eigenem Namen mit dem Titel Ifrikya (Act 92822) heraus, das von Presse und Publikum einhellig positiv angenommen wurde.

Der Percussionist Arto Tuncboyacian

Der bei Istanbul geborene Multiinstrumentalist gehört seit den 80er Jahren zum fixen Bestandteil der Jazz-Szene. Seine einfühlsame perkussive Kunst hat Tucboyacian bei Oregon, Al di Meola und Paul Winter einbringen können. Auch als Sänger macht Arto gute Figur. Wenn Tuncboyacian mit seiner Navy Band auftritt, dann verknüpfen sich orientalische, folkloristische Elemente und Jazz zu einem sinnhaften Ganzen, fernab von überzeichneten Klischees und anderen Peinlichkeiten. Arto Tuncboyacian wird mit seiner Armenian Navy Band auch vom 9. bis 13. November das Birdland beehren.

Der Gitarrist Alegre Correa

Den Gitarristen und Hans- Koller-Preisträger Alegre Correa braucht man dem österreichischen Publikum nicht mehr vorzustellen. Alegre hat uns seit Jahren die brasilianische Musik nähergebracht und mit so innovativen Projekten wie Mauve (Quinton) und den Brasilianischen Schrammeln begeistert. Das Zawinul Syndicate hat er mit seinem unglaublichen Rhythmusgefühl formidabel unterstützt.

Der Bassist Linley Marthe

Der aus Mauritius stammende Bassist wird den Zawinul-Fans sicher ein Begriff sein. Er hat schon bei mehreren Syndicate-Ausgaben mitgewirkt. Linley Marthe spielt seinen Bass außergewöhnlich wuchtig, gibt der Zawinul-Band enormen Drive mit und spielt in seinen Solo Passagen, schnell wie ein Gitarrist, ohne dabei je auf Melodiosität zu verzichten.

Vokale Stimmen und very special guests

Auch ein noch eher unbekanntes, junges Vokaltalent stand am 29. September auf der Bühne des Wiener Birdland nämlich der Sänger Marc Aziz Sahmaoui. Natürlich durfte die quirlige Sängerin "Ex Zap Mama" Sabine Kabongo nicht fehlen.

Als very special guests waren noch Gitarrist Scott Henderson, der dem Abend einges an Schärfe mitgab, und Schlagzeuger Nathaniel Towsley mit dabei.

Rhythmusgeflecht der Sonderklasse

Der Abend im Birdland mit Joe Zawinul's Syndicate brachte vor allem im zweiten Set was man sich erhofft und erwartet hatte, ein hochdynamisches, afro-orientalisch-karibisches Rhythmusgeflecht, voller Energie und Kraft, dirigiert vom Meister an den Synthesizer Tasten, Joe Zawinul, der in seinem Birdland wieder einmal groß aufspielen ließ.