Vom Retter zum Opfer

Der wahre Held des 11. September

Während New Yorks damaliger Bürgermeister Rudy Giuliani in einem Gebäude neben dem zusammengestürzten World Trade Center eingeschlossen war, hat sein Stellvertreter Rudy Washington die Katastrophenhilfe organisiert, das Chaos geordnet.

Rudy Washington über die dramatischsten Stunden

Für den schwarzen Republikaner begann dieser sonnige Spätsommertag mit dem Gang zur Wahlurne. Wie immer wurde der Bloomberg-Fan dabei von seinen afroamerikanischen Nachbarn in Queens gehänselt. Durch diesen Umweg verpasste Rudy Washington ein Treffen mit Giuliani im WTC - und den ersten Einschlag. Als er eintraf, schlug die zweite Maschine ein.

Von da an überstürzen sich die Ereignisse. Als er die Panik in den Augen der Feuerwehrleute sieht, flieht Washington mit ihnen vor dem ersten einstürzenden Turm, kehrt aber mit seinem Fahrer um, um eine Mitarbeiterin zu retten, wird von der ersten Wolke verschlungen.

Rudy Washington ordnete Chaos

Washington behält die Nerven, fordert über Freunde im Pentagon Abwehrjäger für Manhattan und Navy-Mediziner an, richtet einen Krisenstab ein, organisiert als erfahrener Bauingenieur schweres Räumgerät - und tritt - sobald klar ist, dass Rudy Giuliani überlebt hat - ins zweite Glied zurück.

Doch der schwerste Teil seiner Aufgabe sollte noch folgen. Bis November muss er Giuliani bei den Beerdigungen der Helden des 11. September vertreten. Drei Trauerfeiern pro Tag brechen Rudy Washington.

Washingtons erstes Interview

Im ersten Interview, das der ehemalige stellvertretende Buergermeister nach dem 11. September 2001 geführt hat - "Ich wollte mich nicht in den Vordergrund spielen bei so einem Ereignis" -, erzählt er seine Geschichte.

Sie stimmt, so andere Quellen, genauso wie die Tatsache, dass er vom Retter zum Opfer geworden ist, inzwischen unter Spätschäden leidet.

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