Eröffnung der Berliner Herbst-Saison

Die Berliner Philharmoniker mit Beethoven

Im nächsten Jahr werden sie unter dem Motto "Wien-Berlin" erstmals gemeinsam in einem Konzert musizieren: Die Wiener und die Berliner Philharmoniker. Diesmal sind sie mit dem Eröffnungskonzert der Berliner Herbst-Saison unter ihrem Chef Sir Simon Rattle zu hören.

Sie werden im nächsten Jahr erstmals gemeinsam in einem Konzert musizieren: Die Berliner und die Wiener Philharmoniker. Unter dem Motto "Wien-Berlin" werden sie am 8. Mai 2005 im Wiener Konzerthaus unter Sir Simon Rattle Mahlers sechste Symphonie spielen. Wie Sir Simon Rattle erklärte, gehe damit eine "Rivalität aus einem anderen Jahrhundert" zu Ende. In den 80er Jahren hatte Chefdirigent Herbert von Karajan im Streit mit den Berlinern ein Konzert mit dem Orchester abgesagt und dafür die Wiener Philharmoniker eingeladen.

Diesmal ist Rattle, der sechste Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und seit 2002 Nachfolger Claudio Abbados, mit dem Eröffnungskonzert der Berliner Herbst-Saison mit seinem Orchester zu hören.

Beethoven mit Rattle und Wienern

Sämtliche Beethoven-Symphonien hat Rattle übrigens bereits mit den Wiener Philharmonikern eingespielt: Im März des Vorjahres wurde der Live-Mitschnitt aller neun Beethoven-Sinfonien EMI Classics vorgestellt. Sir Simon Rattle hatte mit den Wiener Philharmonikern im April und Mai 2002 im Rahmen der Wiener Festwochen im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins zur Aufführung gebracht hatte.

"Ich habe jeden Tag dabei etwas gelernt", erinnerte sich Rattle an die Arbeit mit den Philharmonikern und meinte in Anspielung an ein Beckett-Zitat, dass man stets scheitere, man aber immer versuchen müsse, besser zu scheitern: "Ich hoffe, wir haben unser Bestes versucht, das Unmögliche möglich zu machen."

Fünfter kompletter Zyklus

Für die Wiener Philharmoniker ist dieser nun auf fünf CDs festgehaltene Beethoven-Zyklus unter Sir Simon Rattle, der von der Presse als "Ereignis", voll "überwältigender Präzision", "schwebender Leichtigkeit" und "idyllische Schönheit" bezeichnet wurde, nach Angaben der Plattenfirma der erst fünfte komplette Zyklus der Beethoven-Sinfonien:

1918 spielte man sie unter Weingartner, 1948 unter Furtwängler, 1956 unter Schuricht und 1987/88 unter Abbado.