Dopamin, Serotonin, Noradrenalin und Co.

Denken, Fühlen, Leben

Neurotransmitter sind Botenstoffe des Nervensystems die die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn ermöglichen. Sie beeinflussen z. B. Lernerfolge, Merkfähigkeit oder Emotionen. Neurotransmitter beeinflussen unser Leben maßgeblich.

Je nach Definition gibt es Hunderte von Neurotransmittern, die sich gegenseitig beeinflussen und in ihren Funktionen ergänzen. Die Aktivitäten der Überträgerstoffe werden durch äußere und/oder innere Einflüsse ausgelöst und sollen uns auf die verschiedenen Anforderungen des Lebens vorbereiten.

Adrenalnin und Noradrenalin

So sorgen zum Beispiel Adrenalin und Noradrenalin in Gefahrensituationen dafür, dass die typische Kampf- oder Fluchtreaktion in Gang gesetzt wird. Durch ihre Ausschüttung wird ein hochkomplexes System gestartet um z. B. schnell vor einer Gefahrensituation davon laufen zu können.

Serotonin

Ein weiterer wichtiger Neurotransmitter, der oft als "Glücksbotenstoff" des Gehirns bezeichnet wird, ist Serotonin. Serotonin steuert aber nicht nur den Gemütszustand des Menschen, sondern ist auch in die Regulation des Schlafrhythmus, des Sexualtriebes, der Körpertemperatur und der Verengung der Blutgefäße eingebunden.

Dopamin und Acetylcholin

Dopamin kontrolliert die Bewegungsabläufe des Körpers und spielt eine wichtige Rolle im Belohnungssystem unseres Gehirns.

Acetylcholin ist der am weitesten verbreitete Neurotransmitter im Gehirn. Dieser Botenstoff ist für Lernvorgänge und Gedächtnisleistungen unbedingt notwendig.

Glutamat und GABA

Glutamat ist vielen Menschen als Geschmacksverstärker ein Begriff. Weniger bekannt ist, dass Glutamat der wichtigste erregende Neurotransmitter im Gehirn ist. Glutamat stimuliert die Aktivitäten der Neuronen.

Im Gegensatz dazu ist die Gamma - Aminobuttersäure, kurz GABA, der wichtigste hemmende Neurotransmitter. GABA ist vereinfacht gesagt, der Gegenspieler von Glutamat - das Bremssystem des Gehirns. Außerdem reguliert dieser Neurotransmitter die Angstzustände des Menschen.

Störungen des Neurotransmitter-Haushaltes

Wissenschaftler schätzen, dass in jeder Minute zwischen 100.000 und 1.000.000 verschiedene chemische Reaktionen im Gehirn stattfinden. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass schon kleine Störungen in diesem fein abgestimmten Prozess gravierende Folgen nach sich ziehen können.

Zu den bekanntesten Erkrankungsbildern gehören Depressionen, sie gehen meist mit einem Serotoninmangel einher, und die durch einen Dopaminmangel hervorgerufene Parkinson Erkrankung.

Weitere Folgen eines Ungleichgewichtes des Neurotransmitter- Haushaltes können Angsterkrankungen, Schlafstörungen, Migräne und Bewegungsstörungen sein - um nur einige zu nennen.

Reise durch das Universum "Mensch" im August

An den Montagen im August werden Radiodoktor-Sendungen wiederholt, die sich mit der Physiologie des Menschen beschäftigen. Die Reise durch das Universum Mensch wird durch das menschliche Gehirn gehen, wo die Botenstoffe des Gehirns - die Neurotransmitter - bei der Arbeit beobachtet werden. Auf der nächsten Etappe suchen wir die Zentren der Schmerzentstehung auf und beleuchten das Phänomen Schmerz. Am Ende der Reise ergründen wir die Entstehung und Behandlung von Sprachstörungen. Begonnen hat die Reise durch das Universum Mensch mit einer Expedition in die Welt des Blutes.