Eine Reise durch das Universum "Mensch" - Teil 1
Blut ein ganz besonderer Saft
Energielieferant, Abwehrsystem, Wundverschluss, Transportweg und Klimaanlage - Blut hält den Menschen am Leben. Bei einer Störung seiner Fließfähigkeit, ist Blut allerdings, die häufigste Ursache für Thrombosen, Herzinfarkt und Schlaganfall.
8. April 2017, 21:58
Fünf bis sieben Liter Blut fließen im Körper eines erwachsenen Menschen. Diese Menge stellt immerhin sechs bis acht Prozent des gesamten Körpergewichtes dar.
Zusammengesetzt ist das Medium Blut, lateinisch sanguis, das uns am Leben hält, aus Zellen, den so genannten Blutkörperchen und einer Flüssigkeit, dem Blutplasma. Bei einem gesunden Menschen machen die festen Bestandteile, also die Blutkörperchen, ca. 45 Prozent der Gesamtmenge des Blutes aus.
Bestandteile und Grundfunktion
Drei verschiedene Arten von Zellen sind im Blut zu finden. Die roten Blutkörperchen, die weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen.
Das fein ausgeklügelte, sich gegenseitig ergänzende Zusammenspiel der einzelnen Blutbestandteile bewirkt, dass Blut eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen für unseren Körper übernimmt. Es nährt, wärmt, kühlt, entsorgt und verteidigt unseren Körper. Es repariert und schützt.
Erythrozyten - Die roten Blutkörperchen
Erythrozyten sind für die Sauerstoffversorgung verantwortlich. Sie transportieren den Sauerstoff von der Lunge zu den einzelnen Organen.
Diese Funktion können Erythrozyten erfüllen, da sie Hämoglobin enthalten, ein eisenhaltiges Eiweißmolekül, das eine erstaunliche und für die Aufgabe der Erythrozyten unerlässliche Fähigkeit besitzt: Hämoglobin kann Sauerstoff in der Lunge binden und im Gewebe wieder abgeben.
Rote Blutkörperchen sind ca. 0,007 mm, also nur sieben Tausendstel eines Millimeters groß. Sie haben keinen Zellkern mehr, da das gesamte Zellvolumen für den Sauerstofftransport benötigt wird. Und ihre Lebensdauer beträgt beim Gesunden ungefähr 120 Tage.
Leukozyten - Die weißen Blutkörperchen
Der Begriff "weiße Blutkörperchen" steht für eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Zellen. Dazu gehören: Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten, letztere entwickeln sich weiter zu sogenannten Makrophagen. Ihnen gemeinsam ist die Aufgabe, den Körper gegen feindliche Eindringlinge wie Bakterien, Parasiten, Viren und Pilze, kurz Fremdkörper aller Art zu verteidigen.
Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten haben verschiedenen Abwehrstrategien, die sich gegenseitig ergänzen. Weiße Blutkörperchen sind um ein Drittel größer als Rote, also etwa 0,010 mm, und können sich, im Gegensatz zu anderen Blutzellen, selbst fortbewegen.
Rote Blutkörperchen und Blutplättchen werden einfach durch den Blutstrom weiter getragen. Die Lebensdauer der Leukozyten kann Jahrzehnte betragen.
Thrombozyten - Die Blutplättchen
Thrombozyten sind winzigste Zellpartikel. Es sind sehr kleine, farblose Scheiben, deren Größe nur ein bis drei Tausendstel mm beträgt. Trotzdem ist ihre Bedeutung enorm. Sie sorgen für die Blutstillung und verhindern, dass wir bei einer Verletzung verbluten. Die Blutplättchen erfüllen somit eine lebenserhaltende Funktion. Die Lebensdauer von Blutplättchen beträgt nur sieben bis zehn Tage.
Reise durch das Universum "Mensch" im August
An den Montagen im August werden Radiodoktor-Sendungen wiederholt, die sich mit der Physiologie des Menschen beschäftigen. Die Reise durch das Universum Mensch wird durch das menschliche Gehirn gehen, wo die Botenstoffe des Gehirns - die Neurotransmitter - bei der Arbeit beobachtet werden. Auf der nächsten Etappe suchen wir die Zentren der Schmerzentstehung auf und beleuchten das Phänomen Schmerz. Am Ende der Reise ergründen wir die Entstehung und Behandlung von Sprachstörungen. Die Reise durch das Universum Mensch beginnt mit einer Expedition in die Welt des Blutes.