Zu Ehren des Zeus
Götter, Sport und Spiel
Olympia liegt zwischen den Flüssen Alpheios und Kladeos, im Nordwesten der Peloponnes. Seit 767 v. Christus entsandten die griechischen Städte alle vier Jahre ihre Athleten dorthin. Olympia war nicht nur eine Kampfsportarena, sondern auch ein Heiligtum.
8. April 2017, 21:58
Der Geschichtsschreiber Hippias, der im Auftrag der Stadt Elis im 4. Jahrhundert. v. Christus eine Chronik der olympischen Spiele verfasste, beschrieb den Mythos des Festfriedens, der während der olympischen Spiele einzuhalten war.
Einmonatige Waffenruhe vor, während und nach den Spielen
Im 8. Jahrhundert nämlich, als die Spiele gegründet worden waren, führten die Königreiche auf der Peloponnes gegeneinander Krieg. Hier schaltete sich das Orakel von Delphi ein. Der König von Elis sollte in Olympia sportliche Wettkämpfe veranstalten. In einem Vertrag mit den Nachbarkönigen wurde der so genannte "Festfrieden" vereinbart.
Dass hieß, dass einen Monat vor den Spielen, während der Spiele und einen Monat nachher nicht gekämpft werden durfte. Diese Frist wurde später auf drei Monate erweitert, um die An - und Abreise der Griechen aus den entlegenen Provinzen wie Sizilien oder Palästina zu sichern.
Die Veranstalter der Spiele
Seit dem 4. Jahrhundert wurden die olympischen Spiele ausschließlich von den Bürgern der Stadt Elis ausgerichtet, einer Polis, die etwa 60 Kilometer von Olympia entfernt lag. Die Bürger von Elis bestellten auch den olympischen Rat, der die Spielregeln festlegte - und sie entsandten die Schiedsrichter.
Vorauswahl
Die Schiedsrichter beobachteten die Athleten während des Trainings und entschieden in einer Vorauswahl, wer an den Wettkämpfen teilnehmen durfte. Sobald sich die Wettkämpfer namentlich eingetragen und den Eid vor Zeus abgelegt hatten, zogen Schiedsrichter und Athleten am fünften Tag der Olympischen Festspiele durch die große Prozessionsstrasse zum Stadion.
Der Ablauf der Spiele
Der Wettstreit der Trompeter fand am ersten Festtag statt. Am zweiten Tag fanden die Bewerbe für die Knaben statt. Die Grenze zwischen der Altersklasse der Knaben zu den Männern lag etwa beim 17. Lebensjahr.
Am dritten Festtag wurden die Hippischen Bewerbe ausgetragen: die Pferde und Wagenrennen. Am vierten Tag wurden Zeus Hundert Stiere geopfert. Denn nur durch ein Opfer konnte man sich bei den Göttern Gehör verschaffen und für die, am fünften Tag statt findenden, gymnischen Bewerbe Segen erhoffen.
Die Sportarten
Die gymnischen Bewerbe fanden am fünftem Festtag statt. Sie waren unterteilt in Leicht - und Schwerathletik. Zu der Kategorie Leichtathletik zählten die Laufbewerbe. Eine weitere Disziplin war der so genannte Pentatlhon, der Fünfkampf. Diskuswurf, Weitsprung und Speerwurf fanden nur im Rahmen des Pentathlon statt.
Zur Schwerathletikgehörte Ringen, Boxen und der so genannte Pankration: Eine Disziplin, die aus den Elementen Ringen und Boxen bestand.
An den olympischen Wettbewerben konnte jeder freie griechische Bürger teilnehmen. Es war vorgeschrieben, dass die Teilnehmer dreißig Tage vor Beginn der Spiele in Elis eintreffen mussten, um dort - unter Aufsicht - zu trainieren.
Olympische Gedanke
Als Pierre de Coubertin.1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit gründete, berief er sich in seiner Proklamation des Olympischen Gedankens auf die ethische Haltung der antiken Griechen. Chancengleichheit und Fairplay sollten den Geist der modernen Spiele prägen.
Dass es aber bereits in der Antike nicht so leicht war, diese Kriterien auch in der Praxis anzuwenden, belegen die vielen kleine Zeusstatuen, die Sportlern aufstellen mussten, wenn sie gegen das Reglement verstießen. Hunderte von diesen Statuen säumten den Weg zum Stadion.