Im Schweiße Ihres Angesichts...
Hyperhidrose
Schwitzen ist eine für die Regulierung der Körpertemperatur notwendige, natürliche Körperfunktion. Doch bei ca. einem Prozent der Bevölkerung arbeitet dieses System - auch ohne Sommerhitze - auf zu hohem Niveau.
8. April 2017, 21:58
Gerade in der heißen Jahreszeit kennen viele Menschen folgende Situation: Man beginnt auch ohne sportliche Aktivität unkontrolliert zu schwitzen, die Schweißperlen stehen auf der Stirne, es bilden sich unschöne Flecken unter der Achselhöhle und das luftige Gewand klebt wie eine zweite Haut am Körper.
Übermäßiges Schwitzen kann aber auch bei Stress, verschiedenen organischen oder neurologischen Erkrankungen, bei Übergewicht, sowie im Klimakterium auftreten.
Hyperhidrose - übermäßiges Schwitzen
Schwitzen ist an sich eine für die Regulierung der Körpertemperatur notwendige, natürliche Körperfunktion. Doch bei ungefähr einem Prozent der Bevölkerung arbeitet dieses System - auch ohne Sommerhitze - auf zu hohem Niveau. Weit höher als es nötig wäre, um die Körpertemperatur konstant zu halten.
Der medizinische Begriff für eine übermäßige Schweißsekretion an Händen, Füßen, Achseln, aber auch Rumpf, Oberschenkeln und Gesicht lautet Hyperhidrose. Für Betroffene bedeutet dieses übermäßige Schwitzen meist eine erhebliche Beeinträchtigung ihres Berufs- und Soziallebens.
Therapien gegen übermäßiges Schwitzen
Gute Erfolge gegen das übermäßige Schwitzen können schon mit speziellen Antitranspirantien, wie einer Lösung von Aluminumchlorid in 70-90 Prozent Äthylalkohol, die abends zwei bis drei Mal pro Woche aufgetragen wird, erzielt werden.
Darüber hinaus kann die Iontophorese bei Hand- und Fußschweiß eine Option sein. Dabei werden die betroffenen Körperteile in ein Salzbad getaucht, dem über Elektroden ein schwacher Gleichstrom zugeführt wird.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verabreichung von Botulinum-Toxin. Dieses Gift wird in extrem geringen Mengen in das betroffene Hautareal, vorzugsweise unter die Achseln oder in die Hand, gespritzt. Somit kann der unerwünschte Schweißstrom für fünf bis sechs Monate zum Versiegen gebracht werden.
Chirurgische Methoden
Erst wenn alle genannten Therapieversuche gescheitert sind, tritt die Chirurgie auf den Plan. Bei Hand-, Rumpf- und Gesichtsschweiß wird die so genannte Sympathektomie durchgeführt. Dabei wird der für die Schweißsekretion verantwortliche Nervenstrang des Sympathikus durchtrennt.
Die Schweißdrüsen erhalten nun vom "Steuerzentrum" Sympathikus keine Impulse mehr und beenden die Schweißproduktion. Hyperhidrosen des Rumpfes oder des ganzen Körper sind für eine chirurgische Korrektur ungeeignet.
Aus der Apotheke der Natur
Salbeitee - drei Mal täglich eine Tasse - kann schon nach etwa ein bis vier Tagen eine Besserung herbeiführen. Diese "Therapie" sollte jedoch nicht über einen lange Zeitraum durchgeführt werden, da bestimmten ätherische Ölen im Salbeitee wird eine gewisse Toxizität nachgesagt wird.
Als besonders effektiv, weil in entsprechender Dosierung bereits nach wenigen Stunden wirksam, gelten die Gerbstoffe des dalmatinischen Salbeis (Salvia officinalis). In der Apotheke erhalten Sie Salbei in den unterschiedlichsten Formen, wie z.B. als Tee, als homöopathisches Mittel oder als Kapsel.
Ihre Meinung ist gefragt
Wenn Sie Fragen zum Thema "Schwitzen" haben, oder von Ihren Erfahrungen mit übermäßigen Schwitzen berichten wollen, dann rufen Sie während der Sendung unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 22 / 6979 an oder posten Sie hier.