Albaner Saimir Pirgu als Ferrando
Salzburger "Cosi fan tutte" live in Ö1
In einer gelungenen Inszenierung von Ursel und Karl-Ernst Herrmann zeigen die "Salzburger Festspiele" Mozarts "Cosi fan tutte". Als Ferrando ist der junge Albaner Saimir Pirgu, der sein Festspiel-Debüt gibt, zu hören. Ö1 überträgt die Premiere am Freitag live.
8. April 2017, 21:58
Das Große Festspielhaus in Salzburg gilt als für Mozart-Opern - trotz akklamierter Inszenierungen der "Zauberflöte", "Figaro" und mehrmals "Don Giovanni" - ungeeignete Bühne. Deshalb wurde u. a. auch das neue "Haus für Mozart" stark favorisiert .
An eine "Così fan tutte"-Produktion allerdings hatte man sich bis zu den vergangenen Osterfestspielen noch nicht im Großen Haus herangewagt. Dies blieb dem Ehepaar Ursel und Karl-Ernst Herrmann vorbehalten, deren Umsetzung mit Erstaunen mehr als gut geheißen wurde. Die Herrmann-Inszenierung wird nun bei den Sommer-Festspielen wieder aufgenommen, allerdings mit anderer Besetzung. Ö1 überträgt live die Premiere aus dem Großen Festspielhaus.
Eine interessante Besetzung
Die Herrmann-Inszenierung wird nun bei den "Salzburger Festspielen" wieder aufgenommen, allerdings mit anderer Besetzung: Statt Sir Simon Rattle mit den Berliner Philharmonikern debütiert nun Philippe Jordan bei den Wiener Philharmionikern. Mit Tamar Iveri und Elina Garanca ergibt sich ein Frauen-Duo der Fiordiligi und Dorabella, welches zumindest zwei einander sehr ebenbürtige, geradezu Geheimtipp-artige junge Stimmen erwarten lässt.
Dass Helen Donath die Despina gibt, ist eine köstliche Umkehrung der (Figuren)Verhältnisse: Ist es doch sie, die dem um vieles älteren Don Alfonso - wieder wie zu Ostern von Thomas Allen dargestellt - einen entsprechenden Korb gibt. In der Oper gelten eben andere Gesetze. Die beiden untreuen Herren Guglielmo und Ferrando singen Nicola Ulivieri und Saimir Pirgu sein, letzterer ein 22-jähriger albanischer Tenor, dessen Festspiel-Debüt mit Spannung erwartet wird.
Debüt eines albanischen Jungstars
Saimir Pirgu aus Albanien, der für Tenor Ramon Vargas einspringt, hat diese Partie bereits unter Claudio Abbado bei einer Produktion in Ferrara gesungen.
Pirgu gilt als eines der viel versprechendsten Talente in der internationalen Opern-Szene und hat nach dem Gewinn mehrerer Gesangswettbewerbe heuer im April in Donizettis "Liebestrank" an der Wiener Staatsoper debütiert.
"Interessantester Jung-Tenor seit di Stefano"
"Als ich ihn beim 'Tito-Schipa-Wettbewerb' in Lecce gehört habe, habe ich die Augen geschlossen und gedacht, das ist der musikalischste und stimmlich interessanteste junge Tenor seit Giuseppe di Stefano. Diesem Mann wollte ich eine Chance geben", erklärte Josef Hussek, künstlerischer Betriebsdirektor der Festspiele.
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