“Rasender“ Formel-1-Reporter

Heinz Prüller

Schon als Kind wollte Heinz Prüller Sportreporter werden. Mit nur dreizehn Jahren hatte er eine fixe Kolumne in der Zeitschrift “Sportwoche“. Er leitete den Hörfunk-Sport und wechselte später zum Fernsehen, wo er als Formel-1-Reporter Berühmtheit erlangte.

Heinz Prüller

Der Sonntag ist sein Tag. Wenn Herr Österreicher sich mit Kartoffelchips und Dosenbier vor den Fernseher hockt, hat er nur eines im Auge: den kleinen Monitor mit den rasenden Bolliden. Dann ist er in seinem Element und schwatzt drauf los, was das Zeug hält. Er ist engagiert, persönlich, manchmal nicht immer fehlerlos aber leidenschaftlich.

Heinz Prüller redet nicht einfach. Sein unnachahmlich markiges Organ "prüllt" geradezu aus dem Lautsprecher. Für Unterhaltung ist dabei immer gesorgt. Auch wenn er für seine Versprecher bekannt ist, stört das Heinz Prüller kaum. Er ist kein Pessimist. Gefürchtet ist sein ungebrochener Erfolgswille und sein atemberaubendes Arbeitstempo zermürbt so manchen Kollegen. Seit 1965 kommentierte er bereits weit über 500 Formel-1-Rennen und musste seit damals keines krankheitsbedingt versäumen.

Früher Start als Motorsport-Reporter

Die Motorsport-Legende Heinz Prüller wurde am 30. April 1941 in Wien geboren und interessierte sich schon seit frühester Jugend für den Motorsport. Schon damals wollte er Sportreporter werden. Mit dreizehn Jahren hatte Prüller bereits eine fixe Kolumne in der Zeitschrift "Sportwoche".

Mit nur 16 Jahren trampte er in den Ferien nach Maranello, dem Heiligtum von Ferrari. Nachdem er sich an den Sicherheitsposten vorbeigeschummelt hatte, traf er durch Glück und Zufall auf Enzo Ferrari. Er gab dem jungen Prüller ein kurzes Interview zwischen zerlegten Motoren und Lorbeerkränzen. Prüllers Artikel erschien Tage später im "Bildtelegraf", dessen damaliger Chefredakteur Gerd Bacher heiß. Nachdem Bacher auf den jungen Journalisten aufmerksam wurde, startete Prüller seine Bilderbuchkarriere.

Leiter der Sport-Abteilung im Hörfunk

Als der Sportreporter 1958 maturierte, war er in der Sportwelt längst etabliert. Der damalige Star-Reporter Edi Finger Senior holte Prüller zum Rundfunk. Das Fernsehen war dann die logische Folge. Daneben schrieb der Sportreporter für die Kronenzeitung, war Chefredakteur der "Ski- und Tennis-Welt" und Gründer der Zeitschrift "Sportmagazin".

Sein erster beruflicher Höhepunkt war die Leitung der Hauptabteilung "Sport" im Hörfunk. Das Radio sah er damals - im Jahre 1989 - als wiederentdecktes Medium. Es ist von der Technik beweglicher, intimer und aktueller als das Fernsehen. "Beim Fernsehen tritt der Reporter immer hinter das Bild zurück, beim Radio muss er das Bild machen. Die Sprache ist unheimlich wichtig", analysiert Prüller.

Arbeitstier und Reporter-Legende

Im Laufe der Jahre ist Heinz Prüller zum Herold vieler Sportler geworden. Darunter finden sich Namen wie Emmerich Danzer, Karl Schranz, Jochen Rindt, Annemarie Moser-Pröll, Niki Lauda oder Gerhard Berger. In ihrem Schatten wurde Heinz Prüller selbst zur Legende.

Auch heute noch ist Prüller eine unermüdliche Arbeitsmaschine, die von einem Großereignis zum nächsten hetzt. Er kommentiert von vorderster Front und funktioniert selbst mit 40 Grad Fieber noch klaglos. Heinz Prüller hat bisher rund 40 Sportbücher und zahlreiche Sportler-Biographien verfasst. Trotz seiner Routine konnte er sich bis heute die Naivität eines Jugendlichen bewahren.