Interview mit Börsechef Stefan Zapotocky

Die Wiener Börse im Höhenflug

Eine Erfolgsstory par excellence hat die Wiener Börse in den letzten paar Jahren hingelegt. Im Vergleich zu bedeutenden Finanzmärkten wie etwa Frankfurt liefert sie einen Rekord nach dem anderen. Was ist der Grund dafür? Börsechef Stefan Zapotocky gibt Antworten.

Resumee und Aussichten von Börsechef Stefan Zapotocky

Die Wiener Börse schreibt eine bemerkenswerte Erfolgsstory. Nach Jahren des Dornröschenschlafs zieht sie allen andern davon. Selbst bedeutende Finanzplätze wie Frankfurt haben das Nachsehen. Der Leitindex ATX mit den 20 wichtigsten Wiener Aktien liefert einen Rekord nach dem anderen. Was ist der Grund dafür? Herbert Hutar interviewte dazu Börsechef Stefan Zapotocky.

Ergebnis harter Arbeit

"Es ist weniger das sprichwörtliche Börseglück, sondern vielmehr das Ergebnis harter Arbeit. Sowohl das Management der Börse, als auch die Unternehmen haben sich angestrengt, die Aufmerksamkeit des internationalen Anlegerpublikums auf sich zu ziehen. Dadurch ist es gelungen, die österreichischen, an der Börse notierten Titel als das bekannt zu machen, was sie sind: grundsolide und zukunftsträchtige Papiere".

Auch die Öffnung des Ostmarktes war ein wichtiger Impuls für die momentane Situation. Die Unternehmer haben es verstanden, daraus Kapital zu schlagen. Wie Börsechef Stefan Zapotocky weiter ausführt, habe auch ein international anerkanntes Rechnungssystem viel dazu beigetragen, weil dadurch die österreichischen mit den anderen Unternehmen vergleichbar gemacht worden sind. Das alles schaffe Vertrauen, betont Zapotocky.

Rückkehr zu alten Werten

Was früher als Fehler gesehen wurde, hat sich jedenfalls nach dem Platzen der IT-Blase als Vorteil herausgestellt: Die als unsolide angesehenen dot.com-Firmen gibt es an der Wiener Börse fast nicht. Zapotocky dazu:

"Die Rückkehr der Anleger zur "Old Economy“ mit soliden Werten der Stahl-, der Öl-, oder der Ziegelindustrie hat der Wiener Börse genützt; ebenso die Tatsache, dass österreichische Aktien relativ billig zu haben waren".

Privatisierungs-Impuls positiv

Ein ebenso wichtiger Schritt war und ist die Privatisierungspolitik der Regierung, die den Anlegern attraktive Titel in interessantem Umfang bietet - so Zapotocky. Beispiele sind die Telekom Austria, Böhler-Uddeholm, OMV, Verbund, voestalpine oder VA Tech.

Viele Werte, die an der Wiener Börse notieren, profitieren auch vom Aufschwung in den neuen EU-Ländern, zum Beispiel die Erste Bank. Und dass zu einer guten Börsenperformance eine nachhaltige Gewinnsituation oder zumindest eine glaubhafte Restrukturierung gehört, versteht sich von selbst.

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