Werke von Lalo, Saint-Saens, Ravel

Vengerov mit virtuoser Spätromantik

In seiner jüngsten CD setzt sich Maxim Vengerov, der russische Geiger, dessen Markenzeichen Virtuosität ist, mit dem Genre des spätromantischen Virtuosen-Konzerts auseinander. Im Februar ist der junge Meistergeiger wieder im Wiener Musikverein live zu erleben.

Virtuosität ist Trumpf. Sie vor allem ist die Trademark des russischen Geigers Maxim Vengerov, dessen jüngste CD im Bereich des spätromantischen Virtuosen-Konzertes Werke von Lalo, Saint-Saens und Ravel enthält. Vengerov bewegt sich hier im zentralen Repertoirebereich des legendären spanischen Violinvirtuosen Pablo de Sarasate, für den sowohl die "Sinfonie espagnol" Lalos als auch das 3. Violinkonzert von Saint-Saens komponiert wurden. Und auch das dritte Werk der im Herbst erschienenen EMI-CD, obwohl schon im 20. Jahrhundert entstanden, stammt von der Hand eines Franzosen und ist auch mit spanischem Lokalkolorit versehen: Ravels "Tzigane".

Lyrismen mit modulationsfähigem Ton

Der virtuose Russe ist nun also im franko-spanischen Repertoire-Bereich, den er glänzend beherrscht, zu hören: Nicht nur durch sichere Intonation in allen Lagen, durch die technische Perfektion, sondern auch durch seinen warmen, vollen und modulationsfähigen Ton. Speziell der langsame Satz des Saint-Saens-Konzerts bietet einen reizvollen Kontrast durch Vengerovs delikate Lyrismen.

Vengerov im Musikverein

Kein Wunder, dass der russische Geiger, der am 23. Februar wieder im Wiener Musikverein live zu erleben sein wird, sein Repertoire weniger in klassische Bereiche ausdehnt. So hat er z. B. ein Standardwerk wie das Beethoven-Konzert noch nicht für CD aufgenommen. Das erwähnte nächste Wiener Konzert lässt aber wiederum auf eine verstärkte Zuwendung zur ganz seriösen Kammermusik des deutschen Repertoires erkennen: Auf dem Programm stehen sämtliche Violin-Sonaten von Johannes Brahms!

"Kreutzsonate" und Bach-Bearbeitung

Und einen Tag danach, also am 24. Februar, wird er im großen Musikvereinssaal die "Kreutzsonate" spielen, sowie Werke von Bach und Händel. Wobei Bach auch durch eine ungewöhnliche Bearbeitung eines Orgelwerkes vertreten ist, das Leopold Stokowski schon vor einem Jahrhundert für großes Orchester arrangiert und 1940 für Walt Disneys "Fantasia" dirigiert hat: Die Toccata und Fuge in d-Moll. Vengerov spielt es unbegleitet auf seiner Stradivari (Baujahr 1727) - übrigens auch bereits auf einer EMI-CD.