Das Alaska-Abenteuer der Familie Vanier in Bildern

Das Schneekind

Viele halten ihn jedes Mal wieder für verrückt, wenn er aufbricht. Nicolas Vanier ist Abenteurer, Schriftsteller und Schlittenhundzüchter, in dieser Reihenfolge. In Alaska war auch die Familie dabei: Frau und Baby Montaine, das "Schneekind".

Nicolas Vaniers großes Vorbild ist der amerikanische Autor Jack London, der wie er ein draufgängerischer Reisender und Berichterstatter war. Die Lektüre der Bücher von Jack London hat in Nicolas Vanier die Reisesehnsucht geweckt. Seit 15 Jahren will Nicolas Vanier nur eines: nämlich immer wieder die eisigen Weiten Lapplands, Sibiriens, Alaskas und Kanadas erleben! Und: darüber Bücher schreiben und Naturfilme drehen.

Ein einziges kleines Problem gab es da noch: Vanier hat Familie, zum Zeitpunkt des letzten großen Reiseplans war sein erstes Kind ein Baby. Der abenteuerhungrige Autor löste das auf seine Weise. Er überredete seine Frau Diane, einfach mitsamt dem Kleinkind mitzukommen.

Baby in Kälte und Schnee

Nicht nur Papa und Mama, auch alle Schlittenhunde, angeführt vom Meuten-Chef Outchum, alle Karibus und Elche, alle Tannenhühner und Schneehühner, alle Schneeziegen und Dickhornschafe gehörten auf dieser Reise an den Yukon zur unmittelbaren Erlebniswelt des Kindes. Ziemlich viel Natur für ein eineinhalb-jähriges Mädchen, das zu Beginn der ein Jahr dauernden Reise noch in die Windeln machte! Zu viel Natur warnten viele, denn es warteten nicht nur liebliche Wälder, sondern auch gefährlich hungrige Bären, Flussübergänge voller Eisgeschiebe, und Luft-Temperaturen unter minus 40 Grad Celsius:

Damit die Milch, die ich am Morgen zubereitet habe, nicht gefriert, trage ich Montaines Fläschchen immer unter der Jacke. Da Montaine das Gesicht nur ungern im Schlafsack vergräbt, weil ihr dann etwas entgehen könnte, untersuche ich ihre Nase und ihre Wangen regelmäßig auf Erfrierungen hin. Regelmäßig tauen wir auch mit den Fingern ihre eisverklebten Wimpern auf.

Viel Natur mit vielen Tieren

Geschichten wie diese faszinieren das Publikum, das Buch "Das Schneekind" war in vielen Sprachen ein Bestseller. Nun erschien es auch in einer üppigen, von riesigen Hochglanz-Fotografien dominierten Bildband-Version. Ein hübsches Kind, eine attraktive junge Frau, und das alles umgeben von einer überwältigenden Natur mit vielen Tieren.

Im Juni brechen die Vaniers mit vier Pferden auf und legen 700 Kilometer auf äußerst unwegsamem Gelände zurück. Im kurzen arktischen Sommer baut sich die kleine Familie ein Blockhaus an einem See. Ganz auf sich allein gestellt müssen sie den Winter bestehen.

Weiter mit dem Hundeschlitten

Die Reise geht später, unter Zurücklassung des selbstgebauten Blockhauses, auf dem von elf Hunden gezogenen Schlitten weiter. Gegessen wird nach alter Trappermanier: viele verschiedene Fische, auch Wildfleisch, Pilze und Beeren, das bot die Natur vor Ort. Das Ganze ergänzten die Vaniers durch mitgebrachte Trockenmilch, Müsliriegel und getrocknetes Gemüse, das unterwegs in Wasser aufgequollen wurde.

Berge und nochmals Berge. Ein Meer von Gipfeln, bis zum Horizont. Am Ende der Spur Hunde, die einen Schlitten ziehen. Vor ihnen ein Mann, der mit Schneeschuhen den tiefen und flockigen Schnee niedertrampelt. Und hinter dem Schlitten eine Frau, auch sie mit Schneeschuhen. Von Zeit zu Zeit stemmt sie sich mit ihrem ganzen Gewicht von der einen oder der anderen Seite gegen das Gepäck, damit der Schlitten die Spur hält.

Die Hunde, der Schnee und der Norden

Auf der Homepage von Nicolas Vanier zählt man rund 20 verschiedene Titel. Durchgängige Themen: die Hunde, der Schnee und der Norden. Auf Deutsch erschienen unter anderem "Die weiße Odyssee", ein Buch über Vaniers berühmte Kontinentdurchquerung, sowie "Der Sohn der Schneewüste". Letzteres ist ein Roman, wie es auf Französisch bereits mehrere gibt. Aber auch in den dokumentarischen Texten des publikationsfreudigen Tausendsassas klingt stets das belletristische Element mit an.

Buch-Tipp
Nicolas Vanier, "Das Schneekind", Bildband, Malik Verlag, 2004, ISBN 3492237207

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