Peter Turrini zu Gast

Auf Kollektiv gerichtetes Schreiben

Einst als Skandalautor bezeichnet, ist er nun längst arriviert und zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwarts-Autoren: Peter Turrini. Populär wurde er durch die "Alpensaga". Diesmal ist er Gast im Ö1 "Klassik-Treffpunkt".

Seine Laufbahn begann Peter Turrini eigentlich als Werbetexter. Seine ersten provokanten sozialkritischen Stücke, "Rozznjogd" und "Sauschlachten", gerieten zu Theaterskandalen. Auch mit den Fernsehserien "Alpensaga" und "Arbeitersaga" löste er durch kritische Geschichtsreflexion heftige Kontroversen aus.

Am Samstag begrüßt Haide Tenner den Schriftsteller als Gast im Österreich 1 "Klassik-Treffpunkt" im ORF KulturCafe des RadioKulturhauses. Turrini, 1944 in St. Margarethen im Kärntner Lavanttal geboren, hat zahlreiche Romane, Theaterstücke, Hörspiele und Drehbücher verfasst und zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwarts-Autoren.

Ruf eines Skandalautors

Turrini kehrte 1980 mit dem Einakter "Josef und Maria" zur Bühne zurück und geriet mit Stücken wie "Die Bürger", "Die Minderleister" und "Tod und Teufel" neuerlich in den Ruf eines Skandalautors.

Arriviert und gefeiert

Mittlerweile längst arriviert, war Turrini im Jänner dieses Jahres als Träger der 15. Poetik-Dozentur an der Universität Tübingen zu Vorträgen und Diskussionen eingeladen. Im Juni gab es in der Alten Schmiede in Wien ein dreiteiliges literarisches Porträt, in dessen Mittelpunkt der Autor Peter Turrini stand.

Und im vergangenen November erhielt Turrini aus den Händen von Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) den NÖ. Würdigungspreis für Literatur.

Wenig Erfolg mit "Da Ponte"...

Sehr zwiespältig fiel die Aufnahme des neuen Turrini-Stückes bei den vorjährigen Salzburger Festspielen in der Regie von Claus Peymanns aus:

"Am Samstag hatte eine fulminante 'Don Giovanni'-Neuinszenierung den Salzburger Premierenreigen eröffnet. Einen ganz anderen 'Don Giovanni' bekam am Montag Abend das Publikum der ersten Schauspiel-Uraufführung der heurigen Festspiele zu sehen und zu hören: Im Mittelpunkt des neuen Stücks 'Da Ponte in Santa Fe' von Peter Turrini steht nämlich eine inferiore Aufführung dieser Mozart-Oper in einem umgebauten Saloon im Wilden Westen zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Das Publikum reagierte auf Claus Peymanns Inszenierung im Salzburger Landestheater mit heftigen Buhs für Regisseur und Autor, auf die deutlich weniger Bravos hörbar wurden", berichtete die APA.

... aber Jubel für "Riese vom Steinfeld"

Sehr erfolgreich hingegen fiel die Uraufführung des Staatsopern-Auftragswerkes "Der Riese vom Steinfeld" im Juni des Vorjahres aus:

Mit Jubel für Komponist, Librettist und die Sänger der großen Partien bedachte das Publikum in der Wiener Staatsoper die Oper von Friedrich Cerha nach einem Libretto von Peter Turrini, das auf der historisch verbürgten Lebensgeschichte des größten Menschen, der jemals in Österreich gelebt hat, basiert.