"Groß-Kleinkunst" mit Andreas Rebers
"nebenan und nebenbei"
Für seine vergangenen Auftritte in Berlin ist der deutsche Kabarettist Andreas Rebers von Publikum und Presse ausgiebig gefeiert worden. Er gilt als die deutsche Ausgabe von Josef Hader mit einem Humor, der in seinen niedersächsischen Genen liegt, nämlich staubtrocken.
8. April 2017, 21:58
Andreas Rebers: Ausschnitt aus "nebenan und nebenbei"
"Ein Akkordeon genannt 'meine Strapsmaus', ein Flügel namens 'Steinway', ein Kabarettist mit Namen Andreas Rebers und 100 Minuten Redezeit. Was gibt das unterm Strich? Eine Erweckung der Giftklasse A, eine Entdeckung mit vier Hauben, ein Ereignis erschütternder Natur. Wie wird sich dieser Mann in Zukunft noch steigern können?
Dies ein Zitat aus der Neuen Zürcher Zeitung über den deutschen Kabarettisten Andreas Rebers, der deutschen Ausgabe von Josef Hader, wie er auch vielerorts nach seinen beiden ersten Programmen genannt wird.
Gevierteilt
In seinem neuen Programm "nebenan und nebenbei" zerfällt Andreas Rebers in vier Teile: in das ICH, das ÜBERICH, das UNTERMIR und das AUSSERSICH. So beschreibt er die kränkelnde deutsche Seele. Ganz im Zeichen der neuen Sparsamkeit sitzt er als Straßenmusiker in seiner Münchner Hofeinfahrt, singt Arbeiterlieder und kämpft mit den Widrigkeiten des Lebens.
Neue deutsche Kabarettschule
Andreas Rebers, aufgewachsen im niedersächsischen Weserbergland, wo er mit der Stimmungskapelle "Die Los Promillos" auf Schützenfesten, Feuerwehrvergnügen und Vereinsbällen sein erstes künstlerisches Betätigungsfeld fand, gilt als Vertreter der so genannten "neuen deutschen Kabarettschule". Gerne präsentiert er sich auf der Bühne als gradliniger Mensch mit einer Vorliebe für geflieste Flächen, Campingplätze und Volksmusik. Er kämpft sich fern aller politischer Correctness durch den deutschen Alltag. Miniaturen seines persönlichen Alltags macht er zum Thema seiner Kabarettprogramme.
Große Kunst - kleine Stories
Andreas Rebers erzählt scheinbar zusammenhanglose Geschichten, wie von heimischen Rübenfeldern, dem World Wide Wok, dem Akkordeon als Terrorwerkzeug und fügt sie ganz unbemerkt zu einem Handlungsstrang zusammen.
Der ehemalige Lehrer und musikalische Leiter am Niedersächsischen Staatstheater in Braunschweig, war 1997 - 1999 Mitglied der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Seit 1999 ist er als Solist auf den deutschsprachigen Kleinkunstbühnen zu sehen.
"nebenan und nebenbei"
Sein aktuelles Programm nennt er "nebenan und nebenbei". Es ist sein drittes Solo, in dem er sich das Los eines Einzelkämpfers auf den Leib geschrieben hat. Er setzt die äußere Ordnung gegen das innere Chaos.
So stellt sich Andreas Rebers als freiberuflicher Straßenmusiker in seiner Münchner Hofeinfahrt den Widrigkeiten des Lebens und er stellt lebenswichtige Fragen wie: "Darf man Frauen Werkzeug leihen?" Oder: "Sollten Sinfonieorchester dem Deutschen Fußballbund unterstellt werden?" Oder: "Warum machen andere Leute ihre Probleme immer zu meinen?"
Zum Glück ist Andreas Rebers Absolvent der Braunschweiger Hochschule für "Haus- und Schulmeisterei", und er hat gelernt: Die Lösung ist gut, aber das Problem ist falsch.
Verdächtig sind sie alle
"Nebenan wohnen Menschen, und nebenbei passiert so ziemlich alles was wir uns vorstellen können. Ein Teil davon kommt abends in die Nachrichten. Dann sagen die Leute: 'Ich dachte, dass könnte bei uns nie passieren'. Aber viele Dinge, die nebenbei passieren, werden einfach falsch beurteilt; und wenn jemand einen Satz mit 'Ich dachte ...' beginnt, ist er eigentlich schon verdächtig", sagt Andreas Rebers. Und verdächtig sind in diesem Sinn alle.
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Agentur Marion Waechter
Kabarett Niedermair
Andreas Rebers bei kabarett.cc