Ein Road-Movie auf dem Wasser

Donau, Dunaj, Duna, Dunav, Dunarea

Fünf Namen durchläuft der Strom auf seinem Weg zum Schwarzen Meer: Donau, Dunaj, Duna, Dunav, Dunarea. In Goran Rebics Film wird der geschichtsträchtige Strom zum Schauplatz menschlicher Schicksale - und das vor dem Hintergrund der jüngsten Zeitgeschichte.

Goran Rebic im Gespräch

Das Silberband der Donau umwindet nicht nur Österreich: Gezählte zehn Länder durchfließt die Donau auf ihrem 1927 Kilometer langen Weg von Wien bis zum Schwarzen Meer. Diesen langen Weg legt im neuen Film des in Wien arbeitenden Regisseurs Goran Rebic ein alter Lastkahn namens "Donau" zurück.

Der letzte Wunsch

Eine sterbende Frau hat sich gewünscht, an der Mündung des Schwarzen Meeres bestattet zu werden, und dieser letzte Wunsch setzt die Geschichte in Gang.

Die Fahrt des Sarges wird zum Katalysator menschlicher Schicksale vor dem Hintergrund der jüngsten Zeitgeschichte: Ein Sohn glaubt, im Kapitän des Schiffes seinen Vater wiedergefunden zu haben, ein serbischer Deserteur kehrt in seine Heimat zurück, eine Fixerin befreit sich von der Sucht, ein Paar findet zusammen.

Ruhiger Rhythmus

Goran Rebic, bisher mehr durch Dokumentationen wie "The Punishment" aufgefallen, erzählt diese Geschichten in einem ruhigen Rhythmus, der das gelassene Tempo des titelgebenden Stromes aufnimmt. Den hat Kameramann Jerzy Palacz in lyrisch abgetönten Bildern festgehalten, denen ein von Eva Mattes gesprochener Off-Kommentar symbolische Kraft verleiht.

Authentische Darsteller

Den alten Kapitän gibt mit angemessener Brüchigkeit Otto Sander, und auch sein junger Gegenspieler ist prominent besetzt: Der aus deutschen Jugendfilmen wie "Crazy" bekannte Robert Stadlober verleiht ihm Profil. Dazu kommt ein Ensemble von hier wenig bekannten, doch sehr authentisch wirkenden Darstellern, die mit dazu beitragen, dass sich diese "Donau" ins Gedächtnis der Zuschauer eingräbt.

Donau
(Donau, Dunaj, Duna, Dunav, Dunarea)
Österreich, 2003
mit: Robert Stadlober, Otto Sander, Annabelle Mandeng
Drehbuch und Regie: Goran Rebic