Die Historikerin Brigitte Hamann

Wunderkind auf Reisen

Brigitte Hamann hat ein Buch über Wolfgang Amadeus Mozarts Leben und seine Zeit geschrieben. Im Gespräch mit den Kinderreportern von Doremifa erklärt sie, wie Mozart gereist ist. Und verrät, ob Mozart zur Schule gegangen ist.

Brigitte Hamann ist eine bekannte Schriftstellerin und Historikerin. Was heißt das, eine Historikerin zu sein? Hamann gibt Auskunft: "Geschichte heißt auf Latein 'historia'. Und Ihr wisst, dass von der lateinischen Sprache viele Ausdrücke herkommen. Ihr könnt auch sagen: eine Geschichtsforscherin. Jemand, der sich mit Geschichte befasst."

Weil Brigitte Hamann nichts wirklich Gutes gefunden hat, um ihren drei Kindern, als sie klein waren, auf lebendige Art die Zeit, in der Mozart gelebt hat, nahe zu bringen, hat sie gleich selber ein Buch darüber geschrieben.

Mozart auf Reisen

"Mozart. Sein Leben und seine Zeit" heißt dieses Buch von Hamann. Es erzählt auch von der ersten großen Reise der Mozart-Familie. Mutter, Vater, Schwester Nannerl und Wolfgang Amadeus.

Mit einer Kutsche ist die Familie Mozart damals gereist, gezogen von Pferden. "60 bis 70 Kilometer hat man so pro Tag zurücklegen können. Dann war das Pferd müde und musste in den Stall und seinen Hafer kriegen", so Hamann. "Die Leute mussten aussteigen und in einem Gasthaus übernachten. Fast 2000 Kilometer sind Wolfgang und Nannerl so gefahren - bis nach England." Monatelang, zweieinhalb Jahre, tagsüber in der Kutsche, und abends ein Konzert. Eine anstrengende und teure Angelegenheit.

Wie Musiker lernten

Warum überhaupt dieses viele Reisen? "Bis er ein ganz großer Musiker war, musste er ganz ganz viel lernen. Und das konnte er in diesem kleinen Ort Salzburg nicht machen. Stellt euch vor, man hat kein Radio, keine Schallplatte, nichts. Man muss an die Stellen fahren, wo die großen Musiker waren - nach Paris, nach London, nach Wien. Von denen hat er gelernt", erklärt Hamann.

Gab es zu Mozarts Zeiten keine Schule? "In dieser Zeit ist kein Kind in die Schule gegangen. Die Kinder mussten arbeiten. Die Bauernkinder mussten die Tiere hüten und im Stall helfen und die Musikerkinder mussten Noten abschreiben. Denn am Salzburger Hof gab es keine gedruckten Noten."

Hör-Tipp
Doremifa, Donnerstag, 17. Mai 2007, 17:10 Uhr

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Buch-Tipp
Brigitte Hamann, "Mozart. Sein Leben und seine Zeit", Ueberreuter, ISBN 380071320