Die Warhol-Factory und ihr Umfeld

Brenda Star West

In der Schau "Walk on the Wild Side”, die die Wiener Festwochen im Projektraum "Sonnensegel" zeigen, zeigt Angela Aschauer alias Brenda Star West Portraits von Künstlern aus der Warhol-Factory, dem Chelsea Hotel und dem legendären Musikclub CBGB’s.

Radio-Essay von Thomas Mießgang: Pop wird Kunst

Die österreichische Fotografin Angela Aschauer alias Brenda Star West (der Name leitet sich von einer Cartoon-Figur aus den 1960ern ab) lebte von 1967 bis 1976 in New York City. 1970 kam sie über Salvador Dali mit der Boheme-Szene des Chelsea-Hotels und später mit Andy Warhols Factory in Kontakt.

Beide Orte zählten Ende der 1960er Jahre zu den wichtigsten Treffpunkten des New Yorker Underground mit seinen Künstlern, Starlets, Transvestiten, sowie Musikern der Glam-Rock- und beginnenden Punk-Szene.

Surrealistische Fotografie

1972 entwickelt Angela Aschauer - inspiriert von Salvador Dali - einen eigenen Stil der Holografie-Fotografie unter Verwendung von Filtern, Prismen, Kristallen, Einfach- und Mehrfachbelichtungen. Höhepunkt dieser Technik waren ihre 1973/74 entstandenen Zyklen mit von Licht und Gold sprühenden Fotos, die in zahlreichen Fachmagazinen veröffentlicht wurden.

In Warhol's "Versuchslabor der Kunst" - der Factory - lernt Angela Aschauer Dali selbst kennen, der sie als "one of few surrealistic photographers" bezeichnet.

Berühmte Gäste im Chelsea Hotel

Der zweite mythische Ort, an dem Aschauer regelmäßiger Gast als Photographin ist, ist das Chelsea Hotel in der 222 West 23rd Street. Berühmt wurde es durch seine Gäste - Musiker, Schriftsteller und Künstler wie Thomas Wolfe, Dylan Thomas, Leonhard Cohen (der dem Hotel mit dem Lied "Chelsea Hotel #2" ein musikalisches Denkmal setzt).

In der Ausstellung "Walk on the Wild Side”, die die Wiener Festwochen im Projektraum "Sonnensegel" präsentieren, zeigt Angela Aschauer Portraits von Künstlern aus der Factory, dem Chelsea Hotel und dem legendären Musikclub CBGB’s, wo viele Musiker und Bands ihre ersten Auftritte hatten, wie The New York Dolls, Lou Reed, Brian Ferry mit seiner Band Roxy Music und Patti Smith.

Meteoriteneinschlag im kollektiven Bewusstsein

Mit Andy Warhol wurde alles anders, so Thomas Mießgang in seinem Radio-Essay, nachzuhören in unserem Audio. "Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, welche Wirkung die Platte 'The Velvet Underground and Nico' 1967 gehabt hat. Ein Meteoriteneinschlag im kollektiven Bewusstsein." Davor sei Pop, vor allem die amerikanische Variante, "eher Kinderkram gewesen".

Hör-Tipp
Spielräume - Nachtausgabe, Freitag, 1. Juni 2007, 23:05 Uhr

Mehr dazu in oe1.ORF.at

Veranstaltungs-Tipp
Walk on the Wild Side, Freitag, 1. bis Montag, 28. Juni 2007, Projektraum Sonnensegel, Pressgasse 28, 1040 Wien

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