Luc Bondys "König Lear"-Inszenierung mit Gert Voss

König Lear

Mit großer Spannung wurde die Wiener Festwochenproduktion von William Shakespeares "König Lear" erwartet. Nicht nur, weil Intendant Luc Bondy Regie führte, sondern auch wegen des beachtlichen Schauspieleraufgebots: Gert Voss als Lear neben Birgit Minichmayr, Martin Schwab, u.a.

Mit großer Spannung wurde die Wiener Festwochenproduktion von William Shakespeares "König Lear" erwartet. Nicht nur, weil Intendant Luc Bondy Regie führte, sondern auch wegen des beachtlichen Schauspieleraufgebots: Neben Gert Voss als Lear stehen u.a. Birgit Minichmayr, Martin Schwab und Andrea Clausen auf der Bühne. Entstanden ist die Inszenierung als Koproduktion mit dem Burgtheater, von dem das Stück auch ins Repertoire übernommen wird.

Mehr dazu in oe1.ORF.at:
"König Lear" mit Gert Voss
Shakespeares "König Lear" an der Burg

Die Presse

Nach vier Stunden exzessiven Dramas mit beeindruckendem Theaterdonner, fetzigem Windmaschinengebläse und grellen Kunstblitzen stellte sich am Mittwoch auf der düsteren Bühne des Burgtheaters das ein, was man in der Boxer-Sprache "stehendes K.o.“ nennt. Die Akteure spielten nicht mehr, sie standen einfach erschöpft da und sprachen ihre grausamen, schwer zu begreifenden Texte wie mondsüchtige Kreaturen. (...) Was Bondy und seinem Team jedoch gelingt, ist selten - ein fantastischer Theaterabend in einer altmodischen, aber umso wahrhafter wirkenden Inszenierung, die sich darauf konzentriert, die Sprache zum Klingen zu bringen, in all ihren Facetten.
1. Juni 2007

Der Standard
Freundlicher, aber kein enthusiastischer Applaus für die an Stadttheater Konventionen ihr Maß nehmende Festwochen-Inszenierung von Shakespeares "König Lear" am Burgtheater Wien. (…) Voss hätte das Zeug gehabt, als charmierender Saturn die ehrfurchtsvergessene Brut der Vaterschänder zu verschlingen. Ihr die Löwenzähne zu zeigen. Bondy hat sich dafür entschieden, über viereinhalb Stunden lang den inszenierenden Alterspfleger zu spielen: als Großväterchens Albträumer, der den Wahnsinn bloß schlackengrau zitiert.
1. Juni 2007

Salzburger Nachrichten
Bondys zutiefst konventionelle, ganz auf das Schauspiel konzentrierte Inszenierung ist zwar nicht langweilig, aber doch langatmig. Gert Voss zeichnet den Lear bereits frühzeitig als verwirrten, greisen König und entdeckt erst in der Einsamkeit und inmitten von Leichen jene Weisheit, die ihm beim Verteilen seines Erbes abgeht. Neben ihm galt der meiste Applaus Burg-Heimkehrerin Birgit Minichmayr als Narr, Martin Schwab als übel zugerichteter loyaler Gloster sowie Klaus Pohl, der als treuer Graf von Kent eine besonders eindringliche Charakterstudie gestaltet.
31. Mai 2007

Veranstaltungs-Tipp
William Shakespeare, "König Lear", seit Mittwoch, 30. Mai 2007, 19:00 Uhr, Burgtheater

Links
Die Presse - Burgtheater: Der Schatten des Körpers des Königs
Der Standard - König Lear
Salzburger Nachrichten - Freundlicher Applaus für langatmigen "König Lear"
Burgtheater - König Lear