Mit Bezug zu Tradition und Ritualen

Katharina Karner, Malerin

Erst vor der Matura entschied sie sich für die Kunst: Katharina Karner, Jahrgang 1983, die an der Angewandten Malerei studierte und heuer abgeschlossen hat. Im Dezember 2009 stellte sie in der Schau "Turn around 2010" in der Linzer Galerie Brunnhofer aus.

"Wie es bei vielen ist, habe ich schon als Kind viel gezeichnet und gemalt. Aber zunächst hatte ich eher konventionelle Berufswünsche. Erst in der achten Klasse Gymnasium wurde mir bewusst, dass mich das alles nicht glücklich machen würde und die Erfüllung für mich in der Kunst liegt - aber nicht nur in der Malerei. Denn ich habe mich bereits vor dem Studium - und auch während des Studiums - mit anderen Medien beschäftigt.

Nach der Matura habe ich dann beschlossen, die Aufnahmeprüfung an der Angewandten zu versuchen und es hat geklappt. Heute bin ich sehr glücklich darüber und fühle mich in meiner Entscheidung bestärkt", erzählt Katharina Karner, gebürtige Wienerin, Jahrgang 1983, die seit 2002 an der Universität für Angewandte Kunst Wien zunächst bei Wolfgang Herzig und seit 2005 nun bei Johanna Kandl Malerei studiert.

Zunächst dachte die junge Nachwuchskünstlerin an einen anderen Zweig: "Ich habe zuerst überlegt, Restaurierung zu studieren und habe Gabriela Krist meine Mappe gezeigt. Sie meinte zu mir: 'Bei uns werden sie nicht glücklich. Studieren sie doch Malerei!' Das war der letzte Anstoß - und dafür bin ich ihr sehr dankbar", so Karner.

Die junge Künstlerin hat ihr Malerei-Studium im Juni 2009 abgeschlossen.

Auch Kunstpädagogik-Studium

Seit 2004 absolvierte Katharina Karner auch ein Kunstpädagogik-Studium sowohl an der Angewandten als auch an der Akademie der bildenden Künste.

"Es hat auch den Aspekt der Absicherung. Aber es wurde für mich auch in anderer Hinsicht wichtig, weil man sich hier mit sehr vielen Medien und Materialien auseinandersetzen muss. Sei es in bildnerischer Erziehung, wo das Spektrum von Video über Malerei bis zur Bildhauerei reicht. Und das hat mir sehr viele Anstöße für meine künstlerische Arbeit gegeben."

Mit "Realitäten" bei Diplom-Ausstellung

Im Rahmen der Diplom-Ausstellungen der Klasse Johanna Kandl an der Universität für angewandte Kunst, die im Juni 2009 stattfanden, war Katharina Karner mit ihrem Projekt "Realitäten" vertreten.

Figuratives mit Traditionen und Ritualen

"Ich arbeite in allen Medien figurativ, denn ich denke figurativ. Das abstrakte Denken liegt mir nicht. Mir kommen Ideen immer figürlich. Ein roter Faden in meinen Arbeiten sind Traditionen, Rituale. Auch Ornamentik spielt eine große Rolle. Und Kitsch: Was ist Kitsch, wo verläuft die Grenze, inwieweit kann man das ausreizen? Und meistens stehen in meinen Werken auch Personen im Vordergrund", erläutert die junge Malerin.

Zwischen Wien und Prag

"Im Jahr 2003 habe ich den Prager Künstler Zbyněk Havlín bei der Sommerakademie in Salzburg kennen gelernt. Wir haben ein Projekt gemeinsam gemacht und nahmen in der Folge in Košice in der Slowakei an einem Symposium für multimediale Kunst teil. Seither haben wir bereits einige Arbeiten gemeinsam gemacht. So z. B. das Projekt 'Karfiol' im November 2006, das wir mit Prager und Wiener Künstlern organisiert haben. Daher kommt mein Prag-Bezug. Vorwiegend bin ich aber in Wien, in den Ferien dann ein, zwei Monate in Prag, wo ich auch schon mehrere Ausstellungen hatte", berichtet Karner.

"Turn around 2010" in Linzer Brunnhofer Galerie

Bis 16. Jänner 2010 stellte Katharina Kaner in der Ausstellung "Turn around 2010" in der Linzer Galerie Brunnhofer aus.

An der Schau nahmen weiters Irene Andessner, Josef Danner, Aurelia Gratzer, Moritz Götze, Oliver Kropf, Thomas Kühnapfel, Diana Rattray, Birgit Sauer, Manfred Schluderbacher, sowie Elisabeth Sonneck und Gäste teil.

Im Wiener "MOYA" bis Juni 2009

Am 11. Mai 2009 fand im Salon des Wiener "MOYA - Museum of Young Art" die Vernissage zur Einzelschau von Katharina Karner statt. Die Ausstellung war bis 8. Juni zu sehen.

Davor nahm Karner an der Gruppenschau "Frauenzimmer" in der Linzer Galerie Brunnhofer, die bis 9. Mai geöffnet hatte, teil.

VBKÖ-Schau "Kleidung" 2008

Ende Jänner 2008 zeigte Katharina Karner im Rahmen der Fotografie-Gruppen-Ausstellung "Kleidung" in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs neue Arbeiten.

Bei "The Essence 2007"

Im Juni 2007 war Karner mit zwei Arbeiten bei der "Essence 2007"-Schau der Angewandten im Wiener MAK vertreten. Dort zeigte sie im Rahmen der Präsentation der Klasse Johanna Kandl, bei der 20 Studentinnen und Studenten vertreten waren, ihr Bild "Entzückende, handbemalte Modellbäumchen".

"Bei dieser Arbeit geht es darum, dass vom Menschen nachgebildete künstliche Natur auf einen Innenraum trifft. Dargestellt ist ein kleines Mädchen, das auf dem Boden eines Wohnzimmers sitzt und mit Baum-Modellen spielt. Dieses Bild ist eine gemalte Collage aus einem alten Foto, kombiniert mit zwei Innenräumen, die aber ineinander fließen und ein großes Ganzes ergeben. Das Ornament, hier in Form eines Teppichbodens, symbolisiert den Innenraum, das Heimelige. Und das prallt mit den Bäumchen, der nachgebildeten Natur, aufeinander. Auch die Dimensionen spielen eine Rolle: das Mädchen ist überlebensgroß dargestellt", beschreibt Karner ihre Arbeit.

Video-Arbeit in "Essence"-Expositur

Und ihre Video-Arbeit "Wo die Narzissen blüh'n" zeigte Karner im Rahmen der "fluc_wanne" im Juni 2007 im 2. Bezirk in der Praterstraße 5 in "Mitten am Praterstern", einem Trabanten der "Essence"-Schau.

Zahlreiche Gruppen-Ausstellungen ...

Seit Beginn ihres Studiums hat die junge Malerin bereits an zahlreichen Gruppen-Ausstellungen teilgenommen:

So unter anderen heuer bei Projekt "Karfiol" im Project Space der Kunsthalle Wien, bei "Kontrapunkt" in der Galerie im Amthof in Feldkirchen, bei "Souterrain", ebenfalls im Project Space, bei der 3. Internationalen Grafikbiennale in Rokyčany in Tschechien (alle 2006), bei "Malstrom" an der Angewandten (2005), bei "Viagra" im Ledenburský Palác in Prag (2004), bei "Young Art in Košice in der Slowakei, bei "The Essence 2003" im "20er Haus" (beide 2003) sowie bei "Quo Vadis Logo" im Quartier 21 im Wiener Museumsquartier.

... und Einzel-Schauen

Aber auch auf mehrere Einzel-Ausstellungen kann die Nachwuchskünstlerin inzwischen verweisen: "Mutti, Vati, ein richtiges Reh" in der Galerie Školská in Prag (2005), "Heimattraum" im Projektraum Praterstraße in Wien (mit Iris Nitzl, 2006), "Celé v bílé - Ganz in weiß" in der Galerie XXL in Louny bei Prag sowie "Wohl behütet" im Alten Rathaus Grein (beide 2007).

"Die Schau in der Prager Galerie Školská 2005 war besonders wichtig für mich, denn es war meine erste wirkliche Einzel-Ausstellung. Und in diese sehr renommierte Galerie kommt man nur sehr schwer. Ich habe damals Bilder aus der Serie 'Schöner als im Fernsehen' gezeigt", so Karner.

Als freischaffende Künstlerin leben

Wie lauten die Zukunftswünsche der jungen Künstlerin, die sich auch mit den Medien Fotografie, Video und Malerei beschäftigt?

"Natürlich als freischaffende Künstlerin gut überleben zu können. Ich kann mir durchaus vorstellen, auch zu unterrichten - aber die Malerei bleibt im Mittelpunkt", so Katharina Karner.